von Peter Nurse
Investing.com - Auch am Mittwoch wurde der US-Dollar fest gehandelt, weil der US-Notenbankchef Jerome Powell gestern der Spekulation auf eine schnelle Zinssenkung in den USA im Zuge des Coronavirus in China eine Absage erteilte.
Der EUR/USD wurde zuletzt bei 1,0916 Dollar gehandelt und damit knapp unter dem Viermonatstief vom Montag. Der GBP/USD notierte 0,1% höher auf 1,2969 Dollar. Der US Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen vergleicht, gewann 0,1% auf 98,627. Er näherte sich damit den Niveaus von Oktober 2019 an.
Gestern Abend erklärte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, in einer Rede vor dem US-Repräsentantenhaus, dass die Zentralbank die Auswirkungen des tödlichen Coronavirus-Ausbruchs in China genau beobachtet, "da die Turbulenzen, die in China auftreten dürften, auch auf die übrige Weltwirtschaft übergreifen könnten".
Powell sagte jedoch, dass die Krankheit den grundlegenden Ausblick der Zentralbank für die US-Wirtschaft nicht verändert habe.
"Das FOMC ist der Ansicht, dass der gegenwärtige geldpolitische Kurs ein anhaltendes Wirtschaftswachstum, einen starken Arbeitsmarkt und eine Inflation, die zum symmetrischen 2%-Ziel des Ausschusses zurückkehrt, unterstützen wird", sagte Powell. "Solange die eingehenden Informationen über die Wirtschaft im Großen und Ganzen mit diesem Ausblick übereinstimmen, wird der aktuelle geldpolitische Kurs wahrscheinlich angemessen bleiben."
Die Januar 2021 Fed-Funds-Futures deuten derzeit darauf hin, dass der Markt mindestens eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bis Ende 2020 einpreist, aber das Beschäftigungswachstum war in den letzten Monaten viel stärker als erwartet, und die Stimmungsumfragen haben tendenziell nach oben hin überrascht.
Selbst wenn die US-Notenbank in diesem Jahr eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vornimmt - bis September ist eine solche voll eingepreist -, wäre ein Leitzins von 1,5% immer noch erheblich höher als das, was die meisten anderen Zentralbanken der entwickelten Länder anbieten können.
Die Kehrseite der Dollar-Stärke, ist die Schwäche des Euro.
"Der EUR/USD wird weiterhin durch die Sorge um das Coronavirus und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft der Eurozone belastet", so die Analysten von ING in einer Notiz.
"Zu diesem Zeitpunkt scheint ein Rutsch unter die Marke von 1,0900 (ebenfalls ein Mehrjahrestief) in Sicht, insbesondere da wir diese Woche erneut düstere Daten aus der Eurozone erwarten."
Unterdessen hat die schwedische Zentralbank ihren Leitzinssatz erwartungsgemäß unverändert gelassen, nachdem sie den Markt im Dezember mit einer Zinsanhebung um 25 Basispunkte auf 0% überrascht hatte. Damit wurde nach 5 Jahren die Phase negativer Zinssätze beendet.
"Das Protokoll der Dezember-Sitzung betonte, dass die Riksbank die Zinsen bei Bedarf erneut senken könnte", sagte die Bank ING, "obwohl wir in Wirklichkeit der Meinung sind, dass die Latte für eine Zinssenkung oder gar eine baldige Zinserhöhung relativ hoch liegt".
Der EUR/SEK wurde zuletzt bei 10,5076 gehandelt. Seit der Riksbank-Zinserhöhung ist die Krone gegenüber dem Euro um etwa 0,3% gestiegen.
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