FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngsten Aussagen des US-Logistikkonzerns United Parcel Service (UPS) zur geplanten Fusion mit TNT Express <2TN.FSE> haben am Montag zu einem Kurssturz bei den Niederländern gesorgt. Demnach droht die Fusion zu scheitern. Zuletzt betrug das Minus der TNT-Aktien noch 42 Prozent bei 4,74 Euro. Die Titel des TNT-Großaktionärs PostNL verloren rund 35 Prozent auf 1,82 Euro. Beide Werte standen damit klar am Ende des niederländischen AEX-Index.
Der US-Logistikriese UPS hatte am Morgen angekündigt, dass der milliardenschwere Zusammenschluss vor dem Aus steht. Darüber hätten die europäischen Wettbewerbshüter die beiden Unternehmen informiert. Die EU-Kommission hatte bereits in der vergangenen Monaten wiederholt Bedenken gegen den Zusammenschluss geäußert. 'Die geplante Übernahme könnte den Wettbewerb vor allem bei der Bereitstellung der schnellsten Kurierdienste zu Lasten der direkten Kunden und letztlich der europäischen
HÄNDLER: ABSAGE ÜBERRASCHT
Eigentlich wollten die Amerikaner den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken und damit auf dem europäischen Expressmarkt zum hiesigen Platzhirsch Deutsche Post DHL aufschließen. Auf eine Zustimmung der EU zu hoffen sei inzwischen unrealistisch, teilte TNT mit. Offiziell wollen die Wettbewerbshüter ihre Entscheidung an diesem Dienstag (15. Januar) mitteilen.
Ein Händler wertete die Aussagen als Überraschung. Das sei eine herbe Niederlage für die Amerikaner und bitter für TNT Express und PostNL, die früher einmal zusammengehörten und sich im Jahr 2011 aufgespalten hatten.
DZ BANK: GUTE NACHRICHT FÜR DEUTSCHE POST/DHL
DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky bezeichnete die Neuigkeiten als gute Nachricht für Aktionäre der Deutschen Post. Deren Paketsparte DHL sei mit einem Umsatzanteil von 41 Prozent Marktführer in Europa, vor UPS (23 Prozent) und TNT Express (14 Prozent) und dürfte vom Status Quo am stärksten profitieren. TNT als schwächster Wettbewerber mit einigen Problemen im operativen Geschäft könnte ohne einen starken Partner aus dem Markt gedrängt werden.
Analyst Damian Brewer von der Royal Bank of Canada (RBC) sieht nach der Enttäuschung kurzfristig keine Kaufofferte eines Wettbewerbers. Deshalb sei es für die Niederländer an der Zeit, an einen Plan B als eigenständiges Unternehmen zu denken. Dies könnte auch beinhalten, künftig als Dienstleister in Europa für einen Konkurrenten wie beispielsweise FedEx aufzutreten. Den Kurs der TNT-Aktie sieht der Experte nun in Richtung 3,50 bis 4,00 Euro abdriften.
CHEUVREUX: TNT NUN NOCH ANGREIFBARER IN EINEM EINGETRÜBTEN UMFELD
Nach Aussage von Cheuvreux-Analyst Beat Keiser ist TNT nun angreifbarer als vor der Fusionsankündigung, da sich das Management in den vergangenen Monaten ganz auf den Zusammenschluss mit UPS konzentriert habe. Zudem hätten sich das wirtschaftliche Umfeld und die Wettbewerbssituation in der Zwischenzeit noch mehr verschärft. Keiser reduzierte sein Kursziel für die TNT-Aktie von 7,00 auf 6,00 Euro und beließ die Einstufung auf 'Underperform'./edh/rum
Der US-Logistikriese UPS hatte am Morgen angekündigt, dass der milliardenschwere Zusammenschluss vor dem Aus steht. Darüber hätten die europäischen Wettbewerbshüter die beiden Unternehmen informiert. Die EU-Kommission hatte bereits in der vergangenen Monaten wiederholt Bedenken gegen den Zusammenschluss geäußert. 'Die geplante Übernahme könnte den Wettbewerb vor allem bei der Bereitstellung der schnellsten Kurierdienste zu Lasten der direkten Kunden und letztlich der europäischen
HÄNDLER: ABSAGE ÜBERRASCHT
Eigentlich wollten die Amerikaner den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken und damit auf dem europäischen Expressmarkt zum hiesigen Platzhirsch Deutsche Post DHL aufschließen. Auf eine Zustimmung der EU zu hoffen sei inzwischen unrealistisch, teilte TNT mit. Offiziell wollen die Wettbewerbshüter ihre Entscheidung an diesem Dienstag (15. Januar) mitteilen.
Ein Händler wertete die Aussagen als Überraschung. Das sei eine herbe Niederlage für die Amerikaner und bitter für TNT Express und PostNL, die früher einmal zusammengehörten und sich im Jahr 2011 aufgespalten hatten.
DZ BANK: GUTE NACHRICHT FÜR DEUTSCHE POST/DHL
DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky bezeichnete die Neuigkeiten als gute Nachricht für Aktionäre der Deutschen Post
Analyst Damian Brewer von der Royal Bank of Canada (RBC) sieht nach der Enttäuschung kurzfristig keine Kaufofferte eines Wettbewerbers. Deshalb sei es für die Niederländer an der Zeit, an einen Plan B als eigenständiges Unternehmen zu denken. Dies könnte auch beinhalten, künftig als Dienstleister in Europa für einen Konkurrenten wie beispielsweise FedEx aufzutreten. Den Kurs der TNT-Aktie sieht der Experte nun in Richtung 3,50 bis 4,00 Euro abdriften.
CHEUVREUX: TNT NUN NOCH ANGREIFBARER IN EINEM EINGETRÜBTEN UMFELD
Nach Aussage von Cheuvreux-Analyst Beat Keiser ist TNT nun angreifbarer als vor der Fusionsankündigung, da sich das Management in den vergangenen Monaten ganz auf den Zusammenschluss mit UPS konzentriert habe. Zudem hätten sich das wirtschaftliche Umfeld und die Wettbewerbssituation in der Zwischenzeit noch mehr verschärft. Keiser reduzierte sein Kursziel für die TNT-Aktie von 7,00 auf 6,00 Euro und beließ die Einstufung auf 'Underperform'./edh/rum