NEW YORK (dpa-AFX) - Die Banken müssen sich im Skandal um manipulierte Devisenkurse auf die nächsten hohen Strafen einstellen. Bis Mitte Mai wolle nun auch das US-Justizministerium einen großangelegten Vergleich mit fünf Instituten unter Dach und Fach haben, schrieb die "Financial Times" (Dienstag) unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Im vergangenen November hatten britische und andere US-amerikanische Behörden bereits Strafzahlungen von 4,3 Milliarden US-Dollar gegen sechs Banken verhängt. Das US-Justizministerium hatte sich damals nicht an dem Vergleich beteiligt und seine breiter angelegten Ermittlungen fortgesetzt.
Dem Bericht zufolge will das Ministerium Einzelstrafen von bis zu einer Milliarde Dollar gegen JPMorgan Chase (NYSE:JPM) (ETR:CMC), Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC), Barclays (ISE:LONDON:BARC) (FSE:BCY), Royal Bank of Scotland (RBS) (ISE:RBS) (FSE:RYS) und UBS (VTX:UBSN) (ETR:UBRA) verhängen. Außer Barclays hatten sich diese Institute schon an dem Vergleich aus dem November beteiligt. Damals hatten sie bereits eingeräumz, dass es Manipulationsversuche gegeben habe. Banker hatten sich ähnlich wie beim Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze in verbotener Weise abgesprochen, um eigene Geschäfte zu fördern. Die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn), obwohl einer der größten Devisenhändler der Welt, nimmt nicht an den Vergleichsgesprächen teil. Noch gibt es laut der Zeitung aber einige Knackpunkte in den Verhandlungen mit dem Ministerium. So verlangten die Banken, dass ihnen auch bei einem Schuldeingeständnis kein Ausschluss von diversen Währungsgeschäften drohe. Bei der britischen Bank Barclays, die bereits im November in letzter Minute aus dem damaligen Vergleich ausgeschert war, sei zudem noch offen, inwiefern die Untersuchung ihrer Handelsalgorithmen durch die New Yorker Finanzbehörde DFS ausgeklammert werde. Die UBS wiederum versucht, für sich Kronzeugenstatus zu erwirken. Die Deutsche Bank hofft derweil, im Devisen-Skandal glimpflicher als bei den Libor-Manipulationen davon zu kommen. Die Behörden hatten zuletzt angedeutet, dass sie sich zunächst auf die schwerwiegendsten Verdachtsfälle konzentrieren. Allerdings schaut sich die DFS auch die Devisenalgorithmen der Deutschen Bank an.