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'SZ': Bahn fordert hohen Schadenersatz von ThyssenKrupp

Veröffentlicht am 19.12.2012, 22:00
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn (DB) hat beim Landgericht Frankfurt laut einem Pressebericht Schadenersatzklage gegen den Stahlkonzern ThyssenKrupp und andere Unternehmen des sogenannten Schienenkartells eingereicht. Die Bahn wolle rund 750 Millionen Euro eintreiben, schreibt die 'Süddeutsche Zeitung' (Donnerstagsausgabe) in einem Vorabbericht. Ein Bahn-Sprecher wollte den Bericht auf Anfrage von dpa-AFX nicht kommentieren. Die Absprachen hatten jahrelang überhöhte Preise für Gleise und Weichen zur Folge.

ThyssenKrupp bestätigte auf Anfrage, dass die Deutsche Bahn eine Klage gegen mehrere Gesellschaften - darunter ThyssenKrupp - eingereicht habe. Darüber sei der Konzern informiert worden. Die Klage liege ThyssenKrupp aber noch nicht vor. Seit Monaten führe der Konzern über einen Schadensausgleich mit der DB Gespräche. Die Klage dürfte zur Wahrung von Verjährungsfristen eingereicht worden sein. Die DB habe ThyssenKrupp im Rahmen der bisherigen Gespräche keine Forderungssumme genannt. Dies sei wohl auch mit der Klage nicht erfolgt, hieß es in der Stellungnahme. ThyssenKrupp werde die 'konstruktiven Gespräche' mit der DB im Januar fortsetzen.

Auch die 'SZ' schreibt, dass in der Klageschrift dem Vernehmen nach die Schadenersatzforderung noch nicht konkret beziffert wird. Die Bahn gebe allerdings den vorläufigen Streitwert mit rund 750 Millionen Euro an. Das bedeute, dass die DB letztlich diesen Betrag erstreiten wolle, schreibt das Blatt. Auf ThyssenKrupp würden voraussichtlich rund 400 Millionen Euro entfallen, da der Stahlkonzern mehr als die Hälfte der überteuerten Schienen geliefert haben soll, rechnet die Zeitung.

Mehrere Hersteller von Schienen und Weichen sollen von 2001 bis 2011 Preise und Mengen abgesprochen haben - zum Schaden der Deutschen Bahn und kommunaler Verkehrsbetriebe. Das Kartell flog im vergangenen Jahr auf. Das Bundeskartellamt verhängte im Juli Bußgelder in Höhe von insgesamt 124,5 Millionen Euro, von denen ThyssenKrupp den größten Teil - 103 Millionen Euro - zu zahlen hatte./jha/gl

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