Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar musste am Donnerstag Verluste hinnehmen und konsolidierte sich, nachdem er nach der Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle des Fed-Treffens ein 16-Monats-Hoch erreicht hatte.
Bis 8:55 Uhr MEZ wurde der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % niedriger bei 96,733 gehandelt. Damit verblieb er knapp unter seinem Hoch vom Mittwoch von 96,938.
Der USD/JPY fiel um 0,1 % auf 115,35, nicht weit vom Hoch aus der vergangenen Nacht von 115,53 entfernt. Dieses Niveau konnte das Währungspaar zuletzt im Januar 2017 erreichen. Der GBP/USD stieg um 0,2 % auf 1,33485 und der EUR/USD notierte 0,2 % fester bei 1,1218, nachdem er am Mittwoch unter 1,12 gefallen war. Der AUD/USD stieg um 0,1 % auf 0,7204.
Das Protokoll der Fed-Sitzung Anfang November, als die Zentralbank einer Drosselung der Anleihekäufe zustimmte, wurde am Mittwoch veröffentlicht. Es zeigt, dass eine Reihe der geldpolitischen Entscheidungsträgern offen dafür war, die Drosselung der monatlichen Käufe zu beschleunigen, wenn die Inflation auf hohem Niveau verharrt. Dies würde wahrscheinlich zu einer vorgezogenen Zinserhöhungen führen.
Gleichzeitig zeigen die Daten, dass das persönliche Einkommen und die persönlichen Ausgaben jeweils stärker als prognostiziert angestiegen sind, während die Kernrate der privaten Konsumausgaben, weithin als das bevorzugte Inflationsmaß der Fed angesehen, im Oktober so schnell wie nie zuvor stieg.
„Wir finden zunehmend Hinweise auf einen neuen Inflationsdruck in den USA, was unsere Überzeugung von einer restriktiven Verschiebung der Fed im Jahr 2022 verstärkt“, schrieben Analysten von Nordea in einer Mitteilung.
Aufgrund des Thanksgiving-Feiertags werden am Donnerstag wenig Nachrichten aus den USA erwartet, was sich auf die Devisenmärkte auswirken könnte. Allerdings wird heute das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank Ende Oktober veröffentlicht, das für etwas Bewegung sorgen könnte.
„Trotz der vierten [Corona]-Welle in Europa scheint die EZB an der Ansicht festzuhalten, dass das PEPP-Programm [Pandemie-Notkaufprogramm] im März auslaufen wird“, schrieben Analysten von ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
An anderer Stelle fiel der USD/TRY um 0,3 % auf 12,0497. Damit erholte sich die türkische Lira etwas von ihren zuvor erreichten Rekordtiefs. Zuvor hatte Präsident Tayyip Erdogan die jüngsten Zinssenkungen der Zentralbank verteidigt. Das Währungspaar erreichte am Dienstag ein Hoch von 13.45.
Darüber hinaus fiel das Währungspaar USD/SEK vor einer Sitzung der Riksbank um 0,1 % auf 9,1039. Viele Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, ob die schwedische Zentralbank ihren Leitzins bis 2024 bei Null belassen wird.
Der USD/HUF fiel um 0,1 % auf 328,67. Gespannt blicken die Marktteilnehmer auf die Entscheidung der ungarischen Nationalbank, die einwöchigen Einlagensatz um weitere 10 Basispunkte auf 2,60 % anheben dürfte.