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Aktien Europa: Indizes tauchen ins Minus ab - Spanische Renditen steigen

Veröffentlicht am 28.09.2012, 12:44
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Einigung auf ein neues Sparpaket in Spanien hat am Freitag nur im frühen Geschäft für Rückenwind an den europäischen Börsen gesorgt. Händler verwiesen auf steigende Renditen für spanische Staatsanleihen, die am Aktienmarkt wieder für etwas Nervosität sorgten. Der EuroStoxx 50 fiel gegen Mittag ins Minus und büßte zuletzt 0,46 Prozent auf 2.494,44 Punkte ein, nachdem er am Morgen noch bis auf 2.522 Punkte gestiegen war. Mit dem dennoch freundlichen September-Verlauf steuert er aktuell aber auf einen Quartalsgewinn von rund zehn Prozent zu.

In Paris war der Cac 40 am Freitag mit 0,47 Prozent auf 3.423,21 Punkte ins Minus gerutscht, und auch in Spanien konnte das strengste Sparbudget in der jüngeren Geschichte des Landes nicht nachhaltig für Gewinne sorgen. Der IBEX-35-Index gab zuletzt sogar etwas deutlicher um 0,94 Prozent auf 7.768,80 Punkte nach. Der britische FTSE 100 hingegen legte noch knapp um 0,11 Prozent auf 5.785,89 Zähler zu.

Bankenwerte zeigten sich mit dem Markt schwankend. Zunächst profitierten sie von den spanischen Reformen, konnten dies aber nicht über die Zeit retten. Der Branchenindex Stoxx 600 Banks gab zuletzt um 0,77 Prozent nach, und mit BNP Paribas und der Deutschen Bank waren auch die ehemals größten Branchengewinner moderat ins Minus gefallen. Im Fokus steht nun der spanische Banken-Stresstest, dessen Ergebnisse an diesem Freitag erwartet werden.

Bevor am Nachmittag noch potenziell kursbewegende Konjunkturdaten aus den USA anstehen, gehörten dagegen einige zyklische Branchen zu den verbliebenen Gewinnern. Die Teilindizes der Technologie- und Chemiewerte waren bis zuletzt mit moderaten Aufschlägen führend im Sektorenvergleich. Der EuroStoxx wurde allerdings angeführt von den Papieren des jüngst erst in den Leitindex aufgestiegenen Anteilen des französischen Brillenglasherstellers Essilor , die gut ein Prozent auf 74,61 Euro gewannen.

Nach zuletzt vier schwachen Tagen konnten sich auch Anleger im Autosektor erstmals wieder über leichte Gewinne freuen. Renault verbuchten in Paris einen Aufschlag von gut einem halben Prozent, nachdem die Schweizer Großbank UBS die Titel von ihrer 'European Key Call' Liste gestrichen, das bisherige 'Buy'-Votum aber beibehalten hat. Aktien von Air France-KLM sieht die UBS künftig optimistischer: Nach der Hochstufung auf 'Buy' legten sie in Paris mehr als drei Prozent zu.

In Amsterdam stiegen Heineken um 1,36 Prozent, nachdem sich der Brauereikonzern nach langem Kampf die Kontrolle über den Tiger-Bier-Hersteller APB gesichert hat. Die Aktionäre des singapurischen Konglomerats Fraser & Neave haben am Freitag dem Verkauf an den niederländischen Konkurrenten zugestimmt./tih/rum

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