Frankfurt, 22. Okt (Reuters) - Stillstand am Devisenmarkt: Vor dem EZB-Zinsentscheid am Nachmittag trat der Euro EUR= am Donnerstag mit 1,1331 Dollar auf der Stelle. Die Anleger wollen wissen, ob die Währungshüter die geldpolitischen Zügel weiter lockern und das bislang auf 1,14 Billionen Euro angelegte Anleihen-Kaufprogramm ausweiten. Am Leitzins, der schon länger auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent liegt, dürfte EZB-Chef Mario Draghi nicht rütteln. Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen hält es allerdings für eher unwahrscheinlich, dass die EZB "eine Schippe drauf legt und der Euro folglich deutlich abwertet". Die recht robuste Konjunkturentwicklung im Euro-Raum spreche dafür, die Hoffnung noch nicht aufzugeben, dass das Kaufprogramm noch seine Wirkung entfalte. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone liegt derzeit weit vom EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent entfernt, die die Währungshüter als optimalen Wert für die Wirtschaftsentwicklung anstreben.
Doch selbst wenn die EZB von einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik absieht, könnte es für den Euro nach Einschätzung der Commerzbank-Expertin am Nachmittag ungemütlich werden. "Angesichts der wenig erfreulichen Inflationsentwicklung und immer deutlicher zutage tretenden Folgen der Konjunkturschwäche in den Emerging Markets wird es für EZB-Chef Mario Draghi heute schwierig, allzu viel Optimismus zu versprühen", schreibt sie in einem Kommentar.