FRANKFURT (dpa-AFX) - In der europäischen Schuldenkrise ist laut Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise das Schlimmste überwunden. 'Die Krise ist zwar noch nicht ausgestanden, der Höhepunkt dürfte aber mittlerweile überschritten sein', sagte Heise am Donnerstag in Frankfurt. Eine abermalige Zuspitzung erwartet der Ökonom nicht, wenngleich er nach wie vor große Risiken sieht.
Als Hauptgrund für seine Zuversicht nannte Heise das beherzte Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit ihren beiden riesigen Geldspritzen über insgesamt eine Billion Euro habe die Notenbank maßgeblich zu einer Entspannung im Finanzsektor und damit an den Anleihemärkten beigetragen. Darüber hinaus dürfte die geplante Aufstockung des ständigen Euro-Rettungsschirms ESM auf vermutlich 700 Milliarden Euro zur Beruhigung beitragen.
'Das Volumen des Rettungsfonds allein ist aber nicht entscheidend', kommentierte Heise aktuelle Forderungen nach einer noch stärkeren Erhöhung des ESM. Vielmehr plädierte der Ökonom abermals für eine effiziente Verwendung der Gelder, insbesondere in Form einer Teilversicherung neuer Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder. Angesichts eines geringen Investoreninteresses etwa aus Asien gilt dieses Instrument mittlerweile aber als wenig hilfreich.
Neben finanziellen Aspekten verwies Heise auf den sichtlichen Spar- und Reformwillen in finanzschwachen Ländern. Zugleich sieht er hier aber auch die größten Risiken für die Entwicklung der Krise. 'Sollte der Konsolidierungs- und Reformprozess erlahmen oder am Widerstand der Bevölkerung scheitern, würde sich die Lage abermals verschärfen.' Derzeit treffen insbesondere Arbeitsmarktreformen in Italien und Spanien auf wenig Gegenliebe bei Arbeitnehmern und Gewerkschaften./bgf/hbr
Als Hauptgrund für seine Zuversicht nannte Heise das beherzte Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit ihren beiden riesigen Geldspritzen über insgesamt eine Billion Euro habe die Notenbank maßgeblich zu einer Entspannung im Finanzsektor und damit an den Anleihemärkten beigetragen. Darüber hinaus dürfte die geplante Aufstockung des ständigen Euro-Rettungsschirms ESM auf vermutlich 700 Milliarden Euro zur Beruhigung beitragen.
'Das Volumen des Rettungsfonds allein ist aber nicht entscheidend', kommentierte Heise aktuelle Forderungen nach einer noch stärkeren Erhöhung des ESM. Vielmehr plädierte der Ökonom abermals für eine effiziente Verwendung der Gelder, insbesondere in Form einer Teilversicherung neuer Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder. Angesichts eines geringen Investoreninteresses etwa aus Asien gilt dieses Instrument mittlerweile aber als wenig hilfreich.
Neben finanziellen Aspekten verwies Heise auf den sichtlichen Spar- und Reformwillen in finanzschwachen Ländern. Zugleich sieht er hier aber auch die größten Risiken für die Entwicklung der Krise. 'Sollte der Konsolidierungs- und Reformprozess erlahmen oder am Widerstand der Bevölkerung scheitern, würde sich die Lage abermals verschärfen.' Derzeit treffen insbesondere Arbeitsmarktreformen in Italien und Spanien auf wenig Gegenliebe bei Arbeitnehmern und Gewerkschaften./bgf/hbr