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FOKUS3-Starke Intel-Zahlen geben nur wenig Schwung - Dax im Plus

Veröffentlicht am 14.07.2010, 18:10

* Schwache Finanzwerte bremsen Aktienmärkte

* Umsatz im US-Einzelhandel im Juni gesunken

* Post startet Online-Brief - Aktie gefragt

(neu: Schlusskurse, US-Einzelhandel, Merck)

Frankfurt, 14. Jul (Reuters) - Die starken Zahlen des US-Chipkonzerns Intel haben den Aktienmärkten am Mittwoch nur wenig Schwung gegeben. Der Dax<.GDAXI> schloss allerdings erneut 0,3 Prozent höher bei 6203 Zählern und stieg damit den siebten Handelstag in Folge. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> gab dagegen 0,3 Prozent auf 2480 Zähler nach. "Bei den Geschäftszahlen von Intel ist kein Haar in der Suppe. Der Markt ist zuletzt aber ein bisschen heiß gelaufen und braucht eine Verschnaufpause", sagte ein Händler. Gebremst wurden die Aktienmärkte europaweit von schwachen Finanzwerten, da Investoren strengere Regeln für die Branche befürchten.

Intel hat im abgelaufenen Quartal einen Rekordgewinn von 2,9 Milliarden Dollar verbucht und einen zuversichtlichen Ausblick gegeben. "Wir haben nun viel mehr Vertrauen in die Erholung der Technologiebranche", sagte Analyst Tom Tank von Masterlink Investment Advisory in Taipeh. Die Intel-Aktien legten 3,4 Prozent zu und zogen weitere Werte aus dem Sektor nach oben. Zu den größten Dax-Gewinnern zählten mit einem Plus von 2,4 Prozent die Aktien des Chipherstellers Infineon. Im Fahrwasser zogen auch die im TecDax<.TECDAX> gelisteten Aktien des Chipentwicklers Dialog Semiconductor 3,1 Prozent an. In Paris gewannen STMicro 2,3 Prozent, ARM Holdings legten in London 3,1 Prozent zu. Die in Amsterdam gelisteten Papiere von ASML verteuerten sich ebenfalls um 3,1 Prozent, nachdem der Chipindustrie-Ausrüster seine Umsatzerwartungen nach oben geschraubt hatte.

WARTEN AUF "BASEL III" UND ZAHLEN VON JP MORGAN

Dagegen trennten sich Anleger von Finanzwerten, der Stoxx-Branchen-Index<.SX7P> büßte 0,8 Prozent ein. In der Schweiz treffen sich am Mittwoch und Donnerstag Vertreter von Zentralbanken und Regulierungsbehörden, um die unter dem Schlagwort "Basel III" bekannten strengeren Auflagen für die Finanzbranche zu diskutieren. Von den Beschlüssen hängt ab, ob und wie viel zusätzliches Eigenkapital die Banken einsammeln müssen, wenn die Reform Ende 2012 in Kraft treten soll. Analysten gehen zumindest von mehreren hundert Milliarden Euro weltweit aus. Händlern zufolge strichen Anleger zudem Gewinne ein, bevor mit JP Morgan am Donnerstag die erste US-Großbank auf das abgelaufene Quartal zurückblickt. JP-Morgan-Papiere gaben 0,4 Prozent nach. In Paris verloren Societe Generale 2,2 Prozent und in London HSBC 0,7 Prozent. Dagegen gewannen in Frankfurt Papiere von Deutscher Bank und Commerzbank 0,1 beziehungsweise 1,7 Prozent.

Gebremst wurden die Aktienmärkte Händlern zufolge auch vom leichten Umsatzrückgang der US-Einzelhändler im Juni. "Nach dem enttäuschenden Mai sehen wir kein Zeichen für eine Erholung der Konsumnachfrage", kommentierte Analystin Aneta Markowska von Societe Generale. Die US-Börsen lagen bei Handelsschluss in Europa dennoch leicht im Plus. Die Aktien des Einzelhandelsriesen Wal-Mart verloren 0,6 Prozent.

Die Aktien der Deutschen Post profitierten von der Aussicht auf gute Geschäfte mit dem neuen Online-Brief und stiegen um ein Prozent. Nach Aussagen von Briefvorstand Jürgen Gerdes wird der E-Postbrief "einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Umsatzerosion der Briefsparte aufzuhalten". An der Dax-Spitze standen die Papiere des Chemie- und Pharmakonzerns Merck mit einem Plus von 2,8 Prozent. Händler führten dies auf charttechnische Faktoren zurück.

Auf der Verliererseite im Dax standen die Autowerte, die am Vortag noch nach einer Prognoseanhebung von BMW profitiert hatten. Am Mittwoch stuften mehrere Analysten die Aktien des Münchner Autobauers zwar hoch, dessen Aktien wurden aber von Gewinnmitnahmen 1,4 Prozent ins Minus gedrückt.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)

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