* Gewinnmitnahmen drücken Euro
* Griechische Anleihen werden wieder gekauft
* Analysten geben keine Entwarnung
(neu: Abstimmung in Athen, Analystenstimmen)
Frankfurt, 29. Jun (Reuters) - Spekulationen auf eine
Abwendung der Staatspleite Griechenlands haben am Mittwoch dem
Euro
"Die Zustimmung des griechischen Parlaments zu dem Sparpaket war keine Überraschung mehr", sagte Helaba-Analystin Viola Stork. "Die Anleger hatten bereits in den vergangenen Tagen darauf gesetzt, dass das Sparprogramm abgesegnet wird." Alles andere wäre auch eine Katastrophe gewesen. Mit der Zustimmung ist der Weg frei für die nächste Finanzhilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der EU. Am Donnerstag steht zwar noch eine Abstimmung über ein Gesetz an, das bestimmte Schritte zur Umsetzung des Sparprogramms enthält. Doch rechnen Analysten dabei nicht mehr mit einem Scheitern.
Dennoch blieben viele Marktteilnehmer vorsichtig. "Das ist noch keine wirkliche Entwarnung, denn die große Herausforderung für die griechische Regierung hat ja gerade erst begonnen", warnte Metzler-Bank-Analyst Eugen Keller. Vor allem die Proteste auf den Straßen Athens verunsicherten einige Anleger, erklärte ein Devisenhändler. Der zeitweilige Anstieg des Euro über 1,44 Dollar hing Händlern zufolge auch mit technischen Faktoren zusammen. "Anleger, die sich eindecken mussten, haben den Kurs hochgetrieben", erklärte Adam Myers, Währungsstratege bei Credit Agricole. Eugen Keller von der Metzler Bank sieht für den Euro vor allem bei 1,4442 Dollar eine technische Widerstandslinie. Da der Euro daran letztlich gescheitert war, hätten einige Anleger Gewinne mitgenommen, erklärte Keller.
RENDITE GRIECHISCHER ANLEIHEN FÄLLT
Am Rentenmarkt sorgte die wachsende Zuversicht der Anleger
für Kursgewinne auch bei den arg gebeutelten Anleihen
Griechenlands, Portugals und Irlands. Entsprechend gaben die
Renditen der Anleihen dieser Länder wieder nach. So rutschte die
Rendite der zweijährigen griechischen Staatsanleihen
Viele Anleger schichteten vor allem aus den zuletzt
besonders gesuchten deutschen Staatspapieren um: der
Bund-Future
(Reporter: Andrea Lentz und Daniela Pegna; redigiert von Kerstin Leitel)