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Aktien Europa: Gewinne - China-Spekulation gegen Spanien-Sorgen

Veröffentlicht am 27.09.2012, 12:35
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Spekulationen über stützende Maßnahmen in China haben an den europäischen Börsen am Donnerstag für freundliche Notierungen gesorgt. Der EuroStoxx 50 gewann zur Mittagszeit 0,57 Prozent auf 2.512,68 Punkte, nachdem er am Vortag mit kräftigen Einbußen auf den tiefsten Stand seit drei Wochen gefallen war. Wieder aufgeflammte Euro-Sorgen hatten die Märkte tags zuvor massiv belastet. In Paris stieg der Cac 40 am Donnerstag um 0,74 Prozent auf 3.440,08 Punkte, und der britische FTSE 100 legte 0,32 Prozent auf 5.786,53 Zähler zu.

Die Hoffnung auf stützende Maßnahmen hatte zuvor in China für eine regelrechte Euphorie unter den Anlegern gesorgt. Am Markt wurde auf Berichte verwiesen, wonach dortige Behörden mit einem Paket von Gegenmaßnahmen auf die lahmende Konjunktur und die zuletzt gefallenen Aktienkurse reagieren wollen. Hierzulande blickten die Anleger jedoch weiterhin mit Sorge nach Südeuropa, wo die Entwicklung der Proteste in Spanien und Griechenland weiter verfolgt wird. Trotz einer soliden italienischen Anleiheauktion hielten sich die Renditen südeuropäischer Staatsanleihen in etwa auf dem erhöhten Niveau vom Vortag. Am Nachmittag könnten US-Wirtschaftsdaten für neue Impulse sorgen.

Die schwache Branchentendenz vom Vortag kehrte sich bei den Aktien aus dem Rohstoffsektor nun in die größten Gewinne in der Sektorwertung um. Der Stoxx 600 Basic Resources legte 1,30 Prozent zu. Autowerte dagegen entkamen ihrem Abwärtsstrudel nicht: Der Teilindex Stoxx 600 Automobiles & Parts verlor 0,32 Prozent und steuert damit auf den vierten schwachen Handelstag in Folge zu. Volkswagen-Aktien waren mit minus 1,67 Prozent das Schlusslicht im EuroStoxx. Laut einem Börsenbrief droht den Wolfsburgern mit dem neuen Golf-Modell ein Flop.

Fest tendierte dagegen der Bankensektor, dessen Branchenindex Stoxx 600 Banks gut ein Prozent zulegte. Titel der Societe Generale gehörten im EuroStoxx mit plus 2,12 Prozent zur Spitzengruppe. Übertroffen wurden sie in Paris aber von den Papieren der Credit Agricole , die um 3,12 Prozent auf 5,457 Euro anzogen. Vorstandschef Jean-Paul Chifflet hatte in Aussicht gestellt, dass der Verkauf der griechischen Tochter Emporiki innerhalb weniger Wochen über die Bühne gehen könnte.

In London kletterten die Anteile von Tui Travel um 1,87 Prozent in die Höhe, nachdem Europas größter Reiseveranstalter eine positive Bilanz des Sommergeschäft gezogen hat. Margen und Auslastung hätten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, teilte die wichtigste Tochter des deutschen Reisekonzerns Tui am Donnerstag mit. Der Start in die Wintersaison sei ermutigend, zudem seien die Frühbucher-Zahlen für den Sommer 2013 besonders in Großbritannien deutlich gestiegen.

In Stockholm lenkten die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) (H&M) die Blicke mit einem Minus von 5,56 Prozent auf sich. Der Textilhändler hatte mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen verfehlt. Das gute Wetter und die Schuldenkrise in Europa haben dabei ihre Spuren hinterlassen. Ein Händler zielte vor allem auf eine Enttäuschung beim Gewinn je Aktie ab, da Umsatzzahlen schon bekannt gewesen seien.

In Zürich sackten die Swatch-Papiere zuletzt deutlich mit 2,36 Prozent ins Minus ab. Laut Händlern hat es Aussagen aus dem Management gegeben, wonach der Schweizer Uhrenhersteller darum kämpfen müsse, um seine Jahresziele zu erreichen. Aktien des Konkurrenten Richemont wurden davon in Mitleidenschaft gezogen und verloren mehr als ein Prozent./tih/rum

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