* Euro gibt auf bis zu 1,2017 Dollar nach
* Forint und andere Währungen Osteuropas unter Druck
* US-Arbeitsmarktdaten belasten
* Händler: Auch fehlendes Eingreifen der SNB drückt Kurs
(neu: US-Daten, Analysten, mehr Ungarn)
Frankfurt, 04. Jun (Reuters) - Die Furcht vor einer
Ausbreitung der Schuldenkrise auf osteuropäische Länder wie
Ungarn hat den Euro
Im Verlauf lasteten zudem enttäuscht aufgenommene US-Arbeitsmarktdaten auf der Devise. "Die unerwartet schlechten Zahlen aus den USA waren ein richtiger Schock für die Märkte", sagte ein Händler. Im Mai waren in den USA außerhalb der Landwirtschaft 431.000 Stellen hinzugekommen, Analysten hatten im Schnitt mit 513.000 neuen Jobs gerechnet.
"Derzeit reichen wenige Meldungen aus, um die Verunsicherung
an den Märkten anzufachen", sagte Devisenanalyst Ralf Umlauf von
der Helaba. Der Euro habe momentan kaum Potenzial für einen
Aufwärtstrend. Händlern zufolge kam nach einem eher ruhigen
Handel gegen Mittag Nervosität auf, als klar geworden sei, dass
die Schweizerische Nationalbank (SNB) anders als in der
Vergangenheit nicht zur Stützung des Euro eingreife. "Das hat
den Abwärtstrend deutlich beschleunigt", sagte ein Händler. Zum
Schweizer Franken
Dazu kamen missverständlich aufgenommene Aussagen des französischen Regierungschefs zum Kurs der Gemeinschaftswährung. Ministerpräsident Francois Fillon sagte, er sehe nur gute Nachrichten in der Parität zwischen Euro und Dollar. Das französische Wort "parité" kann sowohl einen Gleichstand, also ein Verhältnis von 1:1 zwischen Euro und Dollar, als auch den jeweiligen Wechselkurs bedeuten.
Im Fokus der Anleger stand neben den US-Daten aber vor allem
Ungarn, nachdem ein ranghohes Mitglied der regierenden
Fidesz-Partei am Donnerstag die Haushaltslage seines Landes mit
der von Griechenland verglichen hatte. Ein Sprecher von
Ministerpräsident Viktor Orban sagte am Freitag, diese
Einschätzung sei nicht übertrieben gewesen. Der Forint fiel
gegenüber dem Euro
Der Preis fünfjähriger Ausfallversicherungen (CDS) für
ungarische Staatsanleihen schoss dem Datenanbieter Markit
zufolge auf 430 von 314 Basispunkten hoch. Auch die
Absicherungen für Kredite an Griechenland, Spanien, Portugal
oder Italien nahmen zu. Die Rendite ungarischer Anleihen mit
zehnjähriger Laufzeit
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Martin Zwiebelberg)