Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte im europäischen Frühhandel am Donnerstag leicht zu. Dabei verarbeiteten die Händler die unterschiedlichen Ansichten der US-Notenbanker über den wahrscheinlichen Zeitpunkt der Rücknahme der geldpolitischen Impulse.
Gegen 07.55 Uhr handelte der Dollar-Index, der die Stärke des Greenbacks gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen misst, weniger als 0,1% höher bei 91,838 und erholte sich damit von dem am Mittwoch erreichten Tief bei 91,509, lag aber immer noch unter dem Ende der letzten Woche registrierten Hoch bei 92,408.
Der USD/JPY gab um 0,1% auf 110,85 nach, der EUR/USD notierte marginal tiefer bei 1,1921, während der besonders für die Risikostimmung anfällige AUD/USD um 0,1% auf 0,7570 fiel.
Der Greenback erhielt am Mittwoch etwas Unterstützung, nachdem der Präsident der Atlanta Fed, Raphael Bostic, und die Gouverneurin der Fed, Michelle Bowman, meinten, dass der jüngste Anstieg der Verbraucherpreise zwar vorübergehender Natur sein könnte, es aber länger als derzeit erwartet dauern werde, bis er sich auflöse.
Im Gegensatz dazu hatte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Vortag die Auswirkungen der zunehmenden Inflation heruntergespielt.
Bostic rechnet nun mit einem Wachstum von 7% im Jahr 2021 und einer Inflation von 3,4%. Vor diesem Hintergrund geht er davon aus, dass der Leitzins der Fed in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erhöht werden muss.
Das bestätigt auch, dass er einer der sieben FOMC-Vertreter war, die bei der Sitzung der Federal Reserve in der letzten Woche eine Zinserhöhung irgendwann im nächsten Jahr vorhersagten, was dem Dollar einen kräftigen Schub nach oben gab.
Am Donnerstag werden sich sechs weitere Fed-Vertreter zu Wort melden. Gleichzeitig gilt die Aufmerksamkeit den mit Spannung erwarteten wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, die Aufschluss über das Ausmaß der Erholung auf dem Jobmarkt geben sollen.
Im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung der Bank of England fiel der GBP/USD um weniger als 0,1% auf 1,3954.
Von der Zentralbank werden keine Änderungen der Leitzinsen oder des Anleihekaufprogramms erwartet, aber sie dürfte ihre Gedanken zum jüngsten Anstieg der Verbraucherpreise über das 2%-Ziel hinaus darlegen.
Doch " die Bedenken über die sich ausbreitende Delta-Variante sollten eine weitere hawkische Neubewertung des Marktausblicks der Bank of England unterbinden", so die ING-Analysten in einer Notiz.