von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar schwächelte im europäischen Frühhandel am Mittwoch und rutschte infolge fallender Anleiherenditen auf ein Drei-Wochen-Tief, nachdem der Anstieg der US-Inflation im März nicht als ausreichend erachtet wurde, um das Denken der Federal Reserve zu verändern.
Gegen 08.55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb aus sechs anderen Währungen abbildet, mit 91,683 um 0,2% niedriger und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit dem 22. März.
Der USD/JPY sank um 0,2 % auf 108,83 und erreichte damit den tiefsten Stand seit drei Wochen, der EUR/USD kletterte um 0,2% auf 1,1967 und markierte damit den höchsten Stand seit Mitte März, der GBP/USD erhöhte sich um 0,3% auf 1,3791 und der AUD/USD stieg um 0,5% auf 0,7676.
Der US-amerikanische Verbraucherpreisindex stieg im März um 0,6% zum Vormonat und damit so stark wie seit August 2012 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Teuerungsrate auf 2,6%. Beide Datenpunkte lagen 0,1 Prozentpunkte über den Markterwartungen.
Obwohl die Inflationszahlen über den Konsenserwartungen lagen, hatten einige Marktteilnehmer einen stärkeren Anstieg der Teuerung im Zuge der aufgestauten Nachfrage wegen der massiven fiskalischen Impulse und des erfolgreichen Impfprogramms erwartet.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank auf 1,620 % und lag damit weit unter dem Niveau von 1,78 %, das Ende März erreicht worden war.
Mitglieder der US-Notenbank haben wiederholt erklärt, dass die Zentralbank jeglichen kurzfristigen Preisdruck als vorübergehend ansieht. Insofern dürfte der Inflationsbericht keinen Druck ausüben, die ultralockere Geldpolitik, die der US-Wirtschaft zur Erholung von der Pandemie verholfen hat, zurückzufahren.
"Wir erwarten auch nicht, dass der Anstieg der Produktions- und internationalen Handelskosten - der sich in den Aufwärtsüberraschungen bei der PPI-Inflation in der vergangenen Woche zeigte - einen bedeutenden Einfluss auf den VPI hat, da diese Kosten einen relativ kleinen Beitrag zu den Verbraucherpreisen darstellen", so die Analysten von ABN Amro in einer Notiz.
"Der Ausblick für die Inflation bleibt also weitgehend harmlos, und wir gehen davon aus, dass die Fed über diesen Inflationsanstieg hinwegsehen wird."
Der NZD/USD kletterte um 0,7% auf 0,7101 und profitierte dabei vom schwächeren Greenback, selbst als die neuseeländische Zentralbank ihren offiziellen Zinssatz und das Programm zum Ankauf von Vermögenswerten wie erwartet beibehielt.
Für den USD/RUB ging es um 0,4% auf 75,63 zurück, nachdem US-Präsident Joe Biden ein Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Bewältigung zahlreicher Differenzen vorgeschlagen hatte, um die Spannungen nach einer russischen Militäraufrüstung an der Grenze zur Ukraine zu verringern.