Investing.com - Dem deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard droht wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten rechtlicher Ärger ins Haus. Die Kanzleien Bernstein Liebhard, Rosen Law Firm, Hagens Berman und Kuznicki Law bereiten Sammelklagen im Namen von Aktionären von Wirecard im Zeitraum von 2015 bis 2019 vor.
Vor allem die Kanzlei Hagens Berman gilt als Unternehmensschreck. In der Vergangenheit hat die Kanzlei Konzerne wie Volkswagen (DE:VOWG), General Motors (NYSE:GM) und Toyota (T:7203) mit Sammelklagen das Leben schwer gemacht und teure Vergleiche erzielt.
Die Kanzleien wollen Schadensersatz für die mögliche Bilanzmanipulation des Wirecard-Konzerns beanspruchen. Klagen und Musterverfahren sollen in Vorbereitung sein. Ziel der Anwälte ist es, die Aktionäre für die entstandenen Verluste im o.g. Zeitraum zu entschädigen.
Vorgeworfen wird Wirecard wesentlich falsche und/oder irreführende Aussagen gemacht und/oder diese nicht offengelegt zu haben. Für den Zeitraum von 2015 bis 2018 wird einer Führungskraft in Singapur vorgeworfen, Verträge gefälscht und rückdatiert zu haben, einschließlich Kontenfälschung und Geldwäsche betrieben zu haben. Eine externe Anwaltskanzlei, die mit der Untersuchung des Wirecard-Büros in Singapur beauftragt war, hatte Berichten zufolge Beweise für "schwere Straftaten der Fälschung und/oder der Fälschung von Konten" gefunden. Darüber hinaus heißt es in der Sammelklage: Wirecard hatte Schwachstellen in ihren internen Kontrollen für die Finanzberichterstattung heruntergespielt und das wahre Ausmaß dieser Schwachstellen nicht offengelegt. Infolgedessen waren die Aussagen von Wirecard über die Geschäfte, Tätigkeiten und Aussichten wesentlich falsch und irreführend und/oder fehlten zu allen relevanten Zeiten auf einer angemessenen Grundlage.
Die Wirecard-Aktie (DE:WDIG) verliert vorbörslich knapp 5 Prozent auf 97,50 Euro. Gestern handelte das Papier zwischenzeitlich über 107 Euro, konnte das Niveau aber nicht halten und schloss mit einem Kursabschlag von 1,31 Prozent auf 101,85 Euro.