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FOKUS 2-Dax gibt leicht nach - Anleger machen Kasse

Veröffentlicht am 24.09.2009, 13:52
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* Bericht der US-Notenbank mit Enttäuschung aufgenommen

* G20-Gipfel, Wahl und Ifo schüren Nervosität

* Regulierungsdebatte belastet Finanzwerte

(neu: Rohstoff- und Autobranche, Daimler, US-Märkte)

Frankfurt, 24. Sep (Reuters) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag Gewinne eingestrichen. Der Dax<.GDAXI> büßte bis Mittag 0,3 Prozent auf 5685 Punkte ein, nachdem er am Vortag noch an seinem Jahreshoch gekratzt hatte. Auch der EuroStoxx50<.STOXX50E> fiel um 0,3 Prozent auf 2876 Punkte. An den US-Märkten zeichnete sich vor Handelsbeginn keine klare Richtung ab.

"Das ist eine Dosis Realität. Obwohl noch immer viel Geld draußen unterwegs ist, sagen Investoren: Nein danke, wir sind hoch genug gegangen und möchten Geld aus dem Markt nehmen", sagte Justin Urquhart Stewart, Direktor bei Seven Investment Management. Händler verwiesen auf eine allgemeine Verunsicherung am Markt und nannten dafür eine Reihe von Gründen: Einen schlechter als erwartet ausgefallenen Ifo-Geschäftsklima-Index, die bevorstehende Bundestagswahl, Aussagen der US-Notenbank Fed und eine Reisewarnung der USA für Deutschland nach den jüngsten Drohungen von Al-Kaida.

Der Ifo-Geschäftsklima-Index war im September zwar auf 91,3 von 90,5 Punkten gestiegen, damit aber hinter den Erwartungen der Experten zurückgeblieben. Grundsätzlich werteten Analysten jedoch den Anstieg des Index auf den höchsten Stand seit einem Jahr als Zeichen für eine weitere konjunkturelle Erholung. Auch die US-Notenbank hatte am Vorabend optimistischere Töne zu den Konjunkturaussichten angeschlagen. Börsianern zufolge herrschte dennoch Skepsis, weil das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft schwach bleiben könne und der Konsum durch die steigende Arbeitslosigkeit gedämpft werde.

Daneben rückte in den deutschen Handelsräumen immer stärker die am Sonntag anstehende Bundestagswahl in den Vordergrund. "Da werden einige wohl doch unruhig weil es doch nicht so kommen könnte, wie sie es erwartet hatten", sagte ein Händler. Jüngsten Umfragen zufolge könnte es für ein von vielen Anlegern bevorzugten Wechsel zu einer konservativ-liberalen Bundesregierung knapp werden.

ACKERMANN: PROFITABILITÄT DES SEKTORS WIRD GERINGER SEIN

Mit Blick auf den Weltfinanzgipfel der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) gerieten die Finanzwerte unter Druck. Bei dem Treffen sollen in diesen Tagen unter anderem strengere Regeln für die Eigenkapitalausstattung von Banken beschlossen werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich entschlossen, die Zügel anzuziehen: "Wir brauchen Regeln - und zwar für jedes Produkt, für jeden Platz, an dem gehandelt wird und für jedes Institut", sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Keine Bank dürfe so groß sein, "dass sie wieder Staaten erpressen darf". Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann äußerte sich mit Blick auf die Regulierungsdebatte dagegen skeptisch. "Der politische Wille ist eindeutig: Dem Bankensektor werden engere Grenzen gesetzt, und die Profitabilität des Finanzsektors in seiner Gesamtheit wird geringer sein", sagte er in einem Gastbeitrag in der "Neuen Zürcher Zeitung". Zudem belasteten Händlern zufolge auch Befürchtungen, dass die US-Notenbank ihre Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft schon bald zurückfahren könnte. Deutsche Bank büßten ein Prozent ein und Commerzbank verloren drei Prozent. Der europäische Sektorindex<.SX7P> gab 0,8 Prozent nach.

Salzgitter sanken um 2,5 Prozent. Auch im Rest Europas waren Rohstoffwerte angesichts fallender Preise für Öl, Kupfer oder Aluminium nicht gefragt: Der Branchenindex<.SXPP> sank um 1,4 Prozent und war damit einer der größten Verlierer der Sektorindizes. Der einzige Bereich, der in Europa nennenswerte Gewinne verbuchen konnte, war der Automobilsektor mit einem Aufschlag von 0,9 Prozent. Daimler zogen um 1,6 Prozent an. Der Konzern hatte auf einer Investorenveranstaltung bekräftigt, im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung der Geschäfte zu erwarten.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Olaf Brenner)

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