FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein frisches Rekordhoch im marktbreiten US-Index S&P (SPI:INX) dürfte auch den deutschen Markt am Mittwoch weiter nach oben treiben. Der X-Dax als Indikator für den Dax (ETR:DAX) stand knapp eine Stunde vor Börsenstart um 0,30 Prozent höher. Der deutsche Leitindex bleibt in der dritten Woche im Plus ebenfalls auf Kurs in Richtung seines Höchststandes von Ende Januar bei 9794 Punkten. Für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E), der sich auf dem höchsten Niveau seit Herbst 2008 bewegt, deutete der Future am Mittwochmorgen auf eine 0,19 Prozent festere Eröffnung hin.
Bereits in Asien waren die meisten Börsen der guten Vorlage von der Wall Street gefolgt. Der Trend wieder steigender Risikofreude nach der zwischenzeitlichen Verunsicherung durch die Krim-Krise halte an, hieß es am Markt. Besonders im Blick stehen am Nachmittag die ADP-Daten zur Beschäftigung im US-Privatsektor, die als Indikator für den großen Arbeitsmarktbericht am Freitag gelten. Am Donnerstag drängt sich die EZB noch mit ihrer Leitzinsentscheidung dazwischen.
DEUTSCHE AUTOKONZERNE MIT STARKER US-NACHFRAGE
Nach starkem US-Absatz im März ist der Autosektor am Morgen einen Blick wert. Daten des Marktforschers Autodata zufolge legte der Autoabsatz im März um 5,7 Prozent zu. Experten hatten hingegen nur mit einem Plus von 2,1 Prozent gerechnet. "Dabei haben alle deutschen Hersteller mit Ausnahme von VW eine sehr solide Entwicklung verzeichnet", sagte ein Händler. Die Wolfsburger Kernmarke brachte im März knapp drei Prozent weniger neue Autos auf die Straße. Sie blieb damit den zwölften Monate in Folge auf Talfahrt. Die Premium-Marken BMW (ETR:BMW) und Mercedes-Benz legten wie auch Audi und Porsche (ETR:PAH3) kräftig zu. Vorbörslich zogen die Papiere aller Autohersteller an - auch VW-Papiere (ETR:VOW3).
Ebenfalls nach oben ging es für die Titel der Deutschen Post (ETR:DPW) nach Veröffentlichung langfristiger Unternehmensziele. Getrieben von den Schwellenländern und dem wachsenden Internethandel soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bis 2020 im jährlichen Schnitt um mehr als acht Prozent wachsen. Wenngleich der Markt für 2015 bis 2017 bereits ein jährliches Wachstum auf ähnlichem Niveau erwarte, dürfte sich der langfristige Unternehmensausblick positiv auf die Stimmung der Investoren auswirken, kommentierte ein Händler. Gegen den Trend sackten hingegen Anteile der Deutschen Börse (ETR:DB1) um anderthalb Prozent ab, nachdem strafrechtliche Ermittlungen gegen Clearstream Banking bekannt wurden.
GAGFAH NACH PLATZIERUNG LEICHTER
Rund anderthalb Prozent nach unten ging es auch für Gagfah (ETR:GFJ). Kreisen zufolge hat die Deutsche Bank im Auftrag des Aktionärs Fortress Investment die Platzierung von bis zu 30 Millionen Aktien des Immobilienkonzerns begonnen. Das entspricht knapp 14 Prozent der ausstehenden Aktien. Der Fortress-Anteil an Gagfah sinkt mit der Platzierung von rund 41 auf 27 Prozent. Der Verkaufspreis liege zwischen 11,00 Euro und dem Schlusskurs von 11,20 Euro, hieß es. Ein Börsianer rechnet damit, dass die Papiere am unteren Ende der Spanne verkauft werden.