Nur jetzt: InvestingPro so günstig wie nie! Greif zu! Bis zu 60% günstiger

ROUNDUP 2/Logistikfusion von UPS und TNT vor dem Aus: Ablehnung der EU erwartet

Veröffentlicht am 14.01.2013, 13:23
(Neu: EU-Kommission, Termin, Aktienkurse, Hintergrund, Analystenstimmen)

ATLANTA/HOOFDDORP (dpa-AFX) - Die milliardenschwere Fusion der Logistikkonzerne United Parcel Service (UPS) und TNT Express <2TN.FSE> steht vor dem Aus. Die europäischen Wettbewerbshüter hätten die Unternehmen darüber informiert, dass sie die Ablehnung des Vorhabens vorbereiteten, teilten UPS und TNT Express am Montag mit. 'Wir sind extrem enttäuscht von der Haltung der EU-Kommission', sagte UPS-Verwaltungsratschef Scott Davis. Der US-Konzern habe bedeutende Zugeständnisse angeboten, um die Bedenken der Behörde auszuräumen. Auch die niederländische TNT äußerte sich enttäuscht. Die EU-Kommission wollte nicht Stellung beziehen.

Die TNT-Papiere verloren zum Handelsstart am Montag gut die Hälfte ihres Werts. Zur Mittagszeit lag die Aktie noch mit 41,48 Prozent im Minus bei 4,825 Euro. UPS hatte 9,50 Euro je Aktie geboten. Die Aktien des TNT-Hauptaktionärs PostNL, der seinen Anteil an UPS verkaufen wollte, gingen um mehr als ein Drittel in die Knie.

GUTE NACHRICHTEN FÜR DIE DEUTSCHE POST

Nach Ansicht von Cheuvreux-Analyst Beat Keiser ist TNT Express nun angreifbarer als vor der Fusionsankündigung, da sich das Management zuletzt ganz auf den Zusammenschluss konzentriert habe. DZ-Bank-Analyst Robert Czerwensky bezeichnete die Neuigkeiten als gute Nachricht für die Deutsche Post. Der Dax-Konzern dürfte von der Beibehaltung der Konkurrenzlage am meisten profitieren. Die Post-Aktie legte jedoch nur leicht um 0,32 Prozent auf 17,01 Euro zu.

Eigentlich wollte UPS den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken und damit auf dem europäischen Expressmarkt zur Deutschen Post aufschließen. Auf eine Zustimmung der EU zu hoffen sei aus Sicht der Amerikaner inzwischen unrealistisch, schreibt TNT. Die Niederländer wollen nun wieder an ihrer eigenen Strategie arbeiten.

ENTSCHEIDUNG ANFANG FEBRUAR

Die Frist, bis zu der die obersten Kartellwächter Europas über den Fall entscheiden, endet am 5. Februar. Die Kommission überwacht als Aufsichtsbehörde, dass Zusammenschlüsse von Unternehmen nicht den Wettbewerb verzerren oder Konkurrenten ausschalten.

Für UPS bedeutet eine geplatzte Fusion weitere Kosten. Wenn die EU die Ablehnung beschließt, muss der Konzern seine Offerte zurückziehen und den Niederländern eine Entschädigung von 200 Millionen Euro zahlen. Diese Summe hatten die Konzerne im vergangenen Jahr vereinbart.

Schlecht ist der geplatzte Deal auch für PostNL. Das Unternehmen war erst 2011 aus der Aufspaltung von TNT in das Briefgeschäft und die Expresssparte TNT entstanden. PostNL hält 30 Prozent der TNT-Aktien und hatte sich von dem Verkauf einen Milliardenerlös versprochen.

BEDENKEN DER WETTBEWERBSHÜTER

Brüssel hatte von Anfang an Bedenken gegen den Milliardendeal. 'Die geplante Übernahme könnte den Wettbewerb vor allem bei der Bereitstellung der schnellsten Kurierdienste zu Lasten der direkten Kunden und letztlich der europäischen Verbraucher beschränken', hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia gesagt. Die Kommission fürchtet, dass es nach einem Zusammenschluss zu wenig Wettbewerb in Europa geben würde, weil nur vier Unternehmen in der Region ein ähnlich breites Angebot an Luft- und Landpaketdiensten anbieten. Neben UPS und TNT sind das die Deutsche Post DHL und das US-Unternehmen FedEx.

UPS sah das anders. 'Wir haben weiterhin einen funktionierenden Wettbewerb', hatte UPS-Chef Daniel Brutto im Herbst beteuert. So stehe UPS in Deutschland auch mit DPD, GLS, Schenker sowie Kühne und Nagel bei verschiedenen Dienstleistungen in Konkurrenz. Insidern zufolge war UPS für die Fusion sogar bereit, sein Logistiknetz für Wettbewerber zu öffnen. Außerdem wollte der Konzern angeblich Geschäftsteile verkaufen./stw/mt/jha/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.