RODING (dpa-AFX) - In einem Geflügelbetrieb im bayerischen Roding ist wahrscheinlich die Geflügelpest ausgebrochen. Am frühen Sonntagmorgen sei damit begonnen worden, 12 900 Tiere vorsorglich zu töten, sagte ein Sprecher des Landratsamts Cham und bestätigte einen Bericht der Onlineausgabe der "Mittelbayerischen Zeitung". Es handle sich um Legehennen, Enten, Gänse und Puten.
Den Hof in der Oberpfalz dürfen zunächst nur besonders geschützte Fachleute betreten, ein weiter reichendes Sperrgebiet wurde am Sonntag nicht eingerichtet. Der Verdacht auf Geflügelpest hatte sich bei einer Routinekontrolle ergeben. Gefahr für Menschen besteht nach ersten Erkenntnissen nicht.
Unklar war zunächst noch, welcher Typ von Geflügelpest - auch Vogelgrippe genannt - vorliegt. Die endgültigen Untersuchungsergebnisse seien frühestens am Montag zu erwarten, sagte der Sprecher. Der Gesundheitsbehörde am Landratsamt Cham zufolge ist die Bevölkerung durch die Geflügelpest "generell nicht gefährdet". Das gelte auch für den Verzehr von Geflügelfleisch und Eiern.
Laborergebnisse nach einer Routinekontrolle hatten nach Angaben des Sprechers erste Hinweise auf eine Infektion der Tiere mit dem Erreger geliefert. Weitere Untersuchungen durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie das Nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit, bestätigten zunächst einen Verdacht.
Bei der Vogelgrippe handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, Erregerfunde müssen Behörden also gemeldet werden. Laut Geflügelpestverordnung muss der gesamte Bestand eines Betriebs schon bei einem Verdacht auf die Virusinfektion gekeult werden.
Das Vogelgrippe-Virus kommt ursprünglich aus Asien, ist aber seit langem auch in Europa bekannt. Erst Anfang dieses Jahres galt in Mecklenburg-Vorpommern Stallpflicht, nachdem im November 2014 in einem Putenbetrieb einer der Erreger nachgewiesen worden war. Ähnliche Fälle gab es in anderen Bundesländern sowie im Ausland, etwa in Großbritannien und den Niederlanden.