MANNHEIM (dpa-AFX) - Europas größter Zuckerkonzern Südzucker (XETRA:SZUG) hat im zweiten Quartal wieder Tritt gefasst. Angesichts gestiegener Preise für den Ökosprit Bioethanol, gutlaufender Geschäfte bei Lebensmittelzutaten und Tiefkühlpizza sowie geringerer Rohstoffkosten legte der Gewinn kräftig zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mit Blick auf das Ende August abgelaufene Quartal am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Die schwächere Zuckerrüben-Ernte in diesem Jahr dürfte durch die starke Produktion im Vorjahr ausgeglichen werden.
Damit hat sich die Lage gegenüber dem ersten Quartal wieder verbessert. Südzucker leidet schon seit längerem unter den gesunkenen Zuckerpreisen. Hinzu kommt, dass die Zuckerrübenernte in diesem Jahr durch Trockenheit und Hitze beeinflusst war. Der Zuckergehalt der Rüben werde zwar über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegen, der Konzern rechnet mit einem unterdurchschnittlichen Ertrag. Weil die Ernte im vergangenen Jahr aber so gut ausgefallen war, sei noch Zucker aus der Produktion übrig. Deshalb sei nicht mit einer Knappheit zu rechnen sei, sagte ein Sprecher.
Immerhin haben sich die Preise für Bioethanol aber wieder erholt. Davon profitierte vor allem die Südzucker-Tochter Cropenergies, die erneut schwarze Zahlen schrieb, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Minus von knapp zehn Millionen Euro angefallen war. Bioethanol spielt als Benzinersatz in der Kraftstoffindustrie eine Rolle. Die Mannheimer gewinnen den Biosprit aus Zuckerrüben.
Südzucker verbesserte sein operatives Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut die Hälfte auf 77 Millionen Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn lag mit 25 Millionen Euro um eine Million unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz hielt sich mit 1,7 Milliarden Euro annähernd stabil.
Der MDax (MDAX)-Konzern hatte dank der guten Entwicklung im Bioethanol-Geschäft bereits Ende September seine Gesamtjahresprognose angehoben. Das operative Ergebnis könnte im Gesamtjahr auf bis zu 230 Millionen Euro (Vorjahr: 181) steigen. Der Umsatz wird zwischen 6,2 und 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,8) erwartet.