Investing.com - Aktien von Wirecard (DE:WDIG) sind am Montag kräftig gestiegen. Auslöser der Kursgewinne war eine Stellungnahme des Vorstands, wonach eine Fortführung des Geschäfts „im besten Interesse der Gläubiger“ sei. Die Wirecard Bank, ein Tochterunternehmen, sei zudem nicht Teil des Insolvenzverfahrens. Der in einen milliardenschweren Bilanzskandal verwickelte Bezahldienstleister hatte am vergangenen Donnerstag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Die Wirecard-Aktie (TG:WDIG) legte auf Tradegate um 170 Prozent auf 3,70 Euro zu. Bei 4,18 Euro traf sie jedoch auf einen Widerstand. Am Freitag lag der Kurs phasenweise bei 1,08 Euro. Vor etwas mehr als einer Woche wechselten die Wirecard-Papiere noch für mehr als 100 Euro den Besitzer. Um die Anleihe von Wirecard mit einer Laufzeit bis September 2024 steht es weiterhin schlecht. Sie notierte heute Vormittag bei 21,66 Prozent des Nominalwerts von 100 Prozent. Mit 16 Prozent erreichte sie am Freitag ein neues Rekordtief. Der geringe Nominalwert unterstreicht, dass die Anleger kaum Hoffnung haben, dass Wirecard den gigantischen Finanzskandal überleben wird.
Die Prüfung, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird, dauert an, hieß es in der Pressemitteilung. Wirecard hatte zuletzt zugegeben, dass 1,9 Milliarden Euro auf philippinischen Treuhandkonten verschwunden sind, woraufhin der Bezahldienstleister einen Insolvenzantrag stellte.
Auch das in Frage gestellte Drittpartnergeschäft, das 2019 für mehr als die Hälfe des gesamten Transaktionsvolumens verantwortlich war, werde weiterhin geprüft, so Wirecard.
In der Zwischenzeit hat die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) aufgrund der Vorgänge rund um Wirecard Strafanzeige gegen zwei amtierende und einen ehemaligen Abschlussprüfer EY gestellt.
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