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4 Belastungsfaktoren für die Geely-Aktie und 4 Gründe zur Zuversicht

Veröffentlicht am 12.01.2019, 09:14
Aktualisiert 12.01.2019, 09:45
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Aktionäre von Geely Automobile (WKN: A0CACX) hatten kein gutes letztes Jahr. So fiel die Aktie vom Hoch Ende 2017 bis heute bereits über 61 % (09.01.2018).

Und auch Geelys letzte Pressemeldung fiel nicht positiv aus, weshalb die Aktie weiter nachgab. So reduzierte sich der Absatz im Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr um 39 %. Grund dafür war hauptsächlich der schwächere Großhandel, während der Einzelhandel weniger betroffen war. 6,7 % des Absatzes entfiel auf Hybrid- und E-Fahrzeuge. Der Export stieg zwar um das Siebenfache, aber er trägt nur 7,5 % zum Gesamtabsatz bei. Allein in China sank der Absatz hingegen um 44 %. Und auch die Absatzprognose für 2019 musste auf nun stagnierend reduziert werden.

Welche Faktoren die Geely-Aktien belasten und wie es jetzt weitergeht, erfährst du hier.

1. Höhere Zölle zwischen China und den USA Viele Produkte, die in den USA konsumiert werden, werden in China produziert. Die USA besitzen hingegen kaum noch produzierendes Gewerbe und exportieren vergleichsweise wenig nach China. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass China wirtschaftlich und militärisch immer weiter expandieren möchte. Die Währung wurde über viele Jahre hinweg künstlich niedrig gehalten, wodurch unfairer Wettbewerb entstand. Die US-Regierung nimmt dies nun nicht mehr hin und hat deshalb Importzölle auf chinesische Waren erhoben.

2. Rückläufiges produzierendes Gewerbe Die höheren Zölle treffen das produzierende chinesische Gewerbe. Im Dezember 2018 fiel der entsprechende Indikator (PMI) auf 49,4 %, was auf eine rückläufige Entwicklung hindeutet. Zuletzt stand er im Februar 2016 auf diesem Niveau. Hinzu kommen die sinkenden Neuaufträge (speziell für den Export) und die Produktion. Dies wiederum führt dazu, dass weniger Stellen geschaffen werden.

3. Auch andere Indikatoren deuten eine wirtschaftliche Abschwächung an Die höheren Tarife verunsichern die Wirtschaft und auch die Konsumenten werden zögerlicher. Dies spürte zuletzt auch die Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN: 865985)-Aktie, die aufgrund eines geringeren Umsatzes in China verlor. Das Wachstum des Einzelhandels verringerte sich im November 2018 im Vergleich zum Vorjahr von etwa 10 auf 8,1 % deutlich. Dies ist der niedrigste Stand seit Oktober 2003.

4. Die Autonachfrage ist sehr schwankungsanfällig Autos sind teure Güter, auf deren Kauf in einem Abschwung am ehesten verzichtet werden kann. Und in China deutet sich derzeit eine Abschwächung des Wachstums an. Dies ist nicht nur bei Geely, sondern auch bei anderen Herstellern wie VW (WKN: 766403), Daimler (WKN: 710000) oder Renault (PA:RENA) (WKN: 893113) erkennbar. Noch schlimmer trifft es in solchen Fällen aber immer die Zulieferer wie Continental (WKN: 543900), Hella (WKN: A13SX2) oder Schaeffler (WKN: SHA015).

Und wie es weitergehen könnte 1. Geely ist deutlich günstiger geworden Die Aktie ist jetzt 61 % günstiger als noch Ende 2017. Damals lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 27,1, heute bei 6,5, und das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist von 7,2 auf 2,1 gefallen (09.01.2019). Vielleicht werden die Ergebnisse 2019 auch wirklich infolge des geringeren Absatzes sinken. Deshalb könnte die Aktie auch noch weiter fallen.

2. Langfristige Aussichten bleiben unverändert Aber wird dies die langfristige Wachstumsperspektive des chinesischen Binnenmarktes verändern? Wahrscheinlich eher nicht. Und Geely verkauft 92,5 % seiner Fahrzeuge in China, ein Markt mit 1,39 Mrd. Einwohnern, wo noch nicht jede Familie ein Auto besitzt und in dem bis 2025 jährlich 35 Mio. Autos verkauft werden sollen. Für 2018 wird die Zahl etwa bei 28 Mio. Pkw liegen.

3. Staatliche Unterstützung auf dem Weg Auch die chinesische Regierung hat den geringeren Konsum erkannt und fürchtet höher Arbeitslosenzahlen. Deshalb wird es schon in diesem Jahr weitere Maßnahmen zur Förderung des Autoabsatzes geben. Dies wird auch Geely helfen. Dabei werden vor allem Autos mit umweltfreundlichen Antrieben gefördert.

4. Streit mit den USA wird sich wahrscheinlich abflachen Die USA besitzen sehr wenig produzierendes Gewerbe und viele Unternehmen sind auf die Zulieferer im Ausland angewiesen. Und diese Situation kann nicht innerhalb weniger Jahre geändert werden. Beide Wirtschaften sind eng miteinander verwoben, sodass eine starke Schädigung Chinas auch die USA treffen würde. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Streitigkeiten abflachen werden.

Foolishes Fazit Geely ist ein chinesischer Wachstumswert mit Perspektive, aber die Aktie ist sehr zyklisch und deshalb sehr schwankungsintensiv. Die Bewertung hat sich deutlich reduziert. Sobald die Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China abebben und die chinesischen Konjunkturmaßnahmen greifen, wird auch Geelys Absatz wieder anziehen. Genau diesen Punkt gilt es abzuwarten.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Daimler und Hella.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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