Westfalen-Blatt: Wirtschaftshistoriker Abelshauser verlangt Rückkehr
zur D-Mark
Bielefeld (ots) - Die Forderungen nach einem Ausstieg aus der
Europäischen Währungsunion nehmen zu. Prof. Werner Abelshauser,
Wirtschaftshistoriker an der Universität Bielefeld, verlangt jetzt
die Rückkehr zur Deutschen Mark. Ebenso sollten alle anderen Ländern
zu ihren Währungen zurückkehren.
Im Interview mit dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT
(Samstagsausgabe) entwirft der Wissenschaftler das Modell einer
Währungsschlange, wie es sie in Europa von 1974 bis 1999 gegeben hat.
Die Währungskurse der teilnehmenden Staaten sollten ihm zufolge
untereinander nur um etwa ein Prozent schwanken. Länder, die dem
nicht gewachsen seien, könnten nach Ansicht von Abelshauser zeitweise
oder vollständig aus der Schlange ausscheiden. Die notwendigen
Anpassungen seien für die Bevölkerung dann leichter zu tragen als
unter den Bedingungen der Einheitswährung.
Der Historiker geht davon aus, dass dieser Zeitpunkt schneller
kommen könne, als sich die Mehrheit der Bevölkerung das vorstelle. Es
müssten nur die gegebenen Bürgschaften fällig gestellt werden: »Dann
bliebe den Politikern gar nichts anderes übrig, als der Realität ins
Auge zu sehen, um aus der Sackgasse herauszukommen.«
Abelshauser hatte Anfang des Monats mit 200 anderen Ökonomen ein
Manifest unterzeichnet, das die Politik vor den Folgen einer
unkontrollierten Staatsverschuldung warnt und Alternativen fordert.
Die anschließende Kritik auch von einigen Wissenschaftlern an dem
Papier weist Abelshauser als interessengeleitet zurück: »Unsere
Widersacher stehen wie Michael Hüther den Arbeitgebern oder wie Peter
Bofinger und Gustav Horn den Gewerkschaften nahe.«
Selbst wenn es gelinge, die Euro-Staaten kurzfristig zu
stabilisieren, so sei das Problem nicht gelöst. »Es gibt
Bruchstellen, an denen es wieder auseinandergehen wird«, sagt
Abelshauer. »Nur sind wir dann einige hundert Milliarden Euro ärmer.«
Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0521/585-261
zur D-Mark
Bielefeld (ots) - Die Forderungen nach einem Ausstieg aus der
Europäischen Währungsunion nehmen zu. Prof. Werner Abelshauser,
Wirtschaftshistoriker an der Universität Bielefeld, verlangt jetzt
die Rückkehr zur Deutschen Mark. Ebenso sollten alle anderen Ländern
zu ihren Währungen zurückkehren.
Im Interview mit dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT
(Samstagsausgabe) entwirft der Wissenschaftler das Modell einer
Währungsschlange, wie es sie in Europa von 1974 bis 1999 gegeben hat.
Die Währungskurse der teilnehmenden Staaten sollten ihm zufolge
untereinander nur um etwa ein Prozent schwanken. Länder, die dem
nicht gewachsen seien, könnten nach Ansicht von Abelshauser zeitweise
oder vollständig aus der Schlange ausscheiden. Die notwendigen
Anpassungen seien für die Bevölkerung dann leichter zu tragen als
unter den Bedingungen der Einheitswährung.
Der Historiker geht davon aus, dass dieser Zeitpunkt schneller
kommen könne, als sich die Mehrheit der Bevölkerung das vorstelle. Es
müssten nur die gegebenen Bürgschaften fällig gestellt werden: »Dann
bliebe den Politikern gar nichts anderes übrig, als der Realität ins
Auge zu sehen, um aus der Sackgasse herauszukommen.«
Abelshauser hatte Anfang des Monats mit 200 anderen Ökonomen ein
Manifest unterzeichnet, das die Politik vor den Folgen einer
unkontrollierten Staatsverschuldung warnt und Alternativen fordert.
Die anschließende Kritik auch von einigen Wissenschaftlern an dem
Papier weist Abelshauser als interessengeleitet zurück: »Unsere
Widersacher stehen wie Michael Hüther den Arbeitgebern oder wie Peter
Bofinger und Gustav Horn den Gewerkschaften nahe.«
Selbst wenn es gelinge, die Euro-Staaten kurzfristig zu
stabilisieren, so sei das Problem nicht gelöst. »Es gibt
Bruchstellen, an denen es wieder auseinandergehen wird«, sagt
Abelshauer. »Nur sind wir dann einige hundert Milliarden Euro ärmer.«
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