Berlin (Reuters) - Die Sorgen der Investoren über ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone haben trotz politischer Unsicherheiten zuletzt weiter abgenommen.
Den Abschied eines Landes aus der Währungsunion in den kommenden zwölf Monaten erwarten nur noch acht Prozent der rund 1000 befragten Anleger, wie die Investmentberatung Sentix am Dienstag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilte. Das Barometer liege damit nun nahe seines Rekordtiefs vom Juli 2014. "Obwohl es an Themen, die eine Verunsicherung der Anleger hätte bewirken können, durch aus nicht mangelte, zeigen sich die Anleger erstaunlich gelassen", sagte Sentix-Experte Manfred Hübner. Dies sei überraschend angesichts der Tatsache, dass das Bundesverfassungsgericht die Praxis der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Anleihekaufprogramm zur Überprüfung an den Europäischen Gerichtshof verwiesen habe.
Ebenso unerwartet sei der Rückgang des italienischen Teilindex auf nur noch 4,6 Prozent. "Immerhin treten in der italienischen Politik immer mehr Kräfte in den Vordergrund, die als Euro-kritisch angesehen werden." Die Anleger wischten derzeit jedoch all diese Themen beiseite, "da sich die Euro-Konjunktur in gutem Zustand befindet und in diesem Umfeld ein nachhaltiges Aufflammen der Krise offenbar nicht für möglich erachtet wird". Der Höchstwert des Barometers datiert vom Juli 2012, als Griechenland in Zeiten der Finanzkrise große Finanzprobleme hatte.