Investing.com – Analysten des Investment-Research-Unternehmens BCA Research haben ein Signal für eine bevorstehende Rezession in den USA ausgemacht, das sich auf historische Muster der Arbeitslosenquoten stützt.
Laut ihrer Analyse ist der gleitende 3-Monats-Durchschnitt der Arbeitslosenquote von einem Tiefstand von 3,5 % im Jahr 2023 auf 3,87 % gestiegen, was einen besorgniserregenden Trend darstellt.
Der jüngste Anstieg im April von 3,8 % auf 3,9 % hat das Rezessionssignal ausgelöst, das BCA als ein Kriterium für die Abwertung von Aktien anführt.
Der BCA-Bericht stellt zudem fest, dass kleine und mittlere Unternehmen, die den Großteil der US-amerikanischen Arbeitsplätze ausmachen, für die kommenden drei Monate sinkende Einstellungsabsichten bekundet haben. Dieser Trend dürfte die Arbeitslosenquote weiter in die Höhe treiben.
Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt zu einem langsameren Einkommenswachstum führen dürften, während die Ersparnisse schrumpfen und die Vergabe von Verbraucherkrediten immer mehr eingeschränkt wird. Das kann sich wiederum auf die Verbraucherausgaben auswirken.
Zusätzlich zu den Rezessionsindikatoren weisen die Analysten auf mehrere Abschnitte der Renditekurve hin, die derzeit rückläufig sind, sowie auf einen Rückgang des US-Frühindikators im Vergleich zum Vorjahr.
Eine weitere Kennzahl, die von BCA intern als „Mel Rule“ bezeichnet wird und auf den Arbeitslosenquoten der einzelnen US-Bundesstaaten beruht, deutet ebenfalls auf potenzielle wirtschaftliche Probleme hin.
„Wir glauben nicht an die Erzählung, dass es keine Einbrüche der US-Wirtschaft geben wird, und erwarten, dass eine Fortsetzung des Abschwächungstrends bei der Nachfrage nach Arbeitskräften zu einer Verlangsamung des Einkommenswachstums führen wird. Gleichzeitig gehen die Ersparnisse zurück und die Vergabe von Verbraucherkrediten wird restriktiver, was das Konsumwachstum bremst“, so die Analysten.
„Die Anleger sollten Risikopapiere mit einem zyklischen Anlagehorizont untergewichten. In Anbetracht der optimistischen Marktstimmung besteht bei Aktien ein erhöhtes Abwärtsrisiko.“