FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Klagen gegen die US-Tochter Monsanto (NYSE:MON) rücken Bayer-Aktien (4:BAYGN) am Freitag abermals ins Blickfeld der Anleger. Die Papiere des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns verloren am Vormittag 2,5 Prozent auf knapp 53 Euro. Sie waren damit der drittgrößte Kursverlierer im Index der Schwergewichte hinter Wirecard (4:WDIG) und Volkswagen (4:VOWG_p). Die Papiere fielen auf den niedrigsten Stand seit fast sieben Jahren.
Parallel zum juristischen Gezerre um angebliche Krebsrisiken von Unkrautvernichtern mit dem Wirkstoff Glyphosat sieht sich Monsanto nun in Kalifornien auch mit einer Klage wegen angeblich vor Jahrzehnten entstandener Umweltschäden konfrontiert. Der Landkreis Los Angeles will die US-Tochter an den Kosten für die Säuberung verunreinigter Gewässer beteiligen.
Während Bayer mitteilte, die Klage noch zu prüfen und davon ausgeht, dass die Vorwürfe haltlos sind, sieht die Börse dies bereits anders: Ein Händler befürchtete, dass auf den deutschen Konzern hohe Zahlungen in dem Fall zukommen könnten. Die Nachricht sei belastend für den Kurs, gerade weil Anleger die möglichen Folgen gegenwärtig noch gar nicht abschätzen können. "Diese Ungewissheit zieht Aktienverkäufe nach sich", sagte ein Händler.
Bayer hat bereits im Zusammenhang mit Monsantos Glyphosat drei schwere Schlappen vor Gericht erlitten. Die Aktie ist seit Monaten unter Druck und hat massiv an Wert verloren.