n (neu: DZ Bank, NordLB, Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein dicker Quartalsverlust und maue Geschäftsaussichten haben die Aktionäre des Energiekonzerns Eon (ETR:EOAN) am Mittwoch verschreckt. Im frühen Handel hatten die Titel zwar noch um 2 Prozent zugelegt, doch dann waren die Gewinne wieder abgebröckelt. Ab Mittag ging es dann deutlich nach unten, nachdem von Analysten geäußerte Sorgen um die künftige Geschäftsentwicklung die Oberhand gewonnen hatten. Zum Handelsschluss notierten die Papiere als zweitschwächster Wert im Dax F:DAX 3,36 Prozent tiefer bei 13,085 Euro. Der Leitindex gab um 1,69 Prozent nach.
Eon leidet wie die gesamte Branche unter den Folgen der Energiewende. So stehen die Gewinne wegen sinkender Großhandelspreise für Strom unter Druck. Das können auch die mit hohen Investitionen ausgebauten Geschäfte in den Schwellenländern Brasilien, Russland und der Türkei nicht ausgleichen. Sie erwiesen sich zuletzt sogar wegen der Wirtschaftsschwäche dort als Belastung.
HOHER VERLUST IM DRITTEN QUARTAL
Im dritten Quartal war der größte deutsche Energieversorger noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich hatte ein Verlust von 835 Millionen Euro gestanden. Vor einem Jahr musste Eon hier bereits einen Fehlbetrag in Höhe von 464 Millionen Euro wegstecken. Dennoch hielt der Vorstand an seiner Prognose für das Gesamtjahr 2014 fest.
Analysten reagierten auf das Zahlenwerk zwar durchaus positiv, blicken aber teils skeptisch in die Zukunft. Für Michael Schäfer von der Investmentbank Equinet sind die Kennziffern für die ersten neun Monate gut ausgefallen. Die unverändert große Spannbreite für die Geschäftsziele 2014 könnte allerdings die optimistischen Anleger enttäuschen, gab er zu bedenken. Angesichts der trüben Branchenaussichten schätzt der Experte die deutschen Versorger weiterhin generell vorsichtig ein. Seine neutrale Einstufung der Eon-Aktie behielt er ebenso bei wie das Kursziel von 14 Euro.
UNSICHERE AUSSICHTEN
Analyst Alberto Ponti von der französischen Großbank Societe Generale zeigte sich zwar ebenfalls angetan vom bisherigen Abschneiden. Die weiteren Aussichten für Eon könnten allerdings vom fallenden russischen Rubel sowie vom sinkenden Ölpreis eingetrübt werden, fürchtet Ponti. Laut Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank sind unter anderem die rückläufigen Ölpreise negativ. Auf der positiven Seite seien die verbesserte Verschuldungssituation, hohe Kosteneinsparungen und eventuelle gerichtliche oder regulatorische Erfolge zu nennen.
Nach Ansicht von Analyst Heino Hammann von der NordLB dürften vor allem die niedrigen Großhandelspreise für Strom den Versorger noch geraume Zeit belasten. Zumindest das Ökostromgeschäft aber habe sich erfreulich entwickelt.
PROGNOSE BESTÄTIGT
Eon rechnet weiterhin damit, dass das operative Ergebnis (Ebitda) im Gesamtjahr zwischen 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro liegen wird nach 9,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Der sogenannte nachhaltige Konzernüberschuss, von dem die Dividende abhängt, dürfte von 2,1 Milliarden auf 1,9 bis 1,5 Milliarden Euro sinken. Weiterhin sollen 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Konzernüberschusses an die Aktionäre ausgeschüttet werden.as/stb/la/he
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