FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Jahresausblick von Covestro (F:1COV) hat die Anleger am Freitag ermutigt. Im Xetra-Handel bauten die Aktien ihr Plus mit zuletzt 6,7 Prozent auf 39,15 Euro aus. In der Spitze hatten sie das höchste Niveau seit sieben Wochen erreicht. An der 100-Tage-Linie, die bei 39,17 Euro verläuft, tat sich der Kurs dann aber schwerer.
Wie Covestro zu Wochenschluss mitteilte, soll der operative Gewinn (Ebitda) im laufenden Jahr bei 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro liegen. Damit läge er im Optimalfall nahe am Vorjahreswert. Bisher hatte Konzernchef Markus Steilemann wegen des unsicheren Konjunkturumfeldes noch einen deutlichen Rückgang avisiert. Der operative freie Mittelzufluss soll zwischen Null und einer halben Milliarde Euro herauskommen.
Der Ausblick fiel damit besser aus als erwartet. Die Mitte der Zielspanne für das operative Ergebnis 2023 liege um fünf Prozent über dem Marktkonsens, schrieb etwa der UBS-Analyst Geoff Haire. Ein Händler ergänzte, dass dies Anleger zuversichtlich stimme, nachdem am Vortag BASF (ETR:BASFN) mit Aussagen unter anderem zum Barmittelzufluss enttäuscht habe.
Analyst Markus Mayer von der Baader Bank zeigte sich in einer ersten Reaktion auf den Quartalsbericht positiv gestimmt. Covestro habe das Tief Ende 2022 durchschritten und könnte sich nun schneller erholen, als am Markt allgemein erwartet werde. Der Unternehmensausblick untermauere dies.
Die BASF-Papiere, deren Kurs am Vortag um mehr als vier Prozent abgesackt war, wurden am Freitag ex Dividende gehandelt. Den Abschlag von 3,40 Euro durch die Gewinnbeteiligung herausgerechnet, bewegten sich die Titel der Ludwigshafener zu Wochenschluss mit mehr als zwei Prozent im Plus. Der gesamteuropäische Chemiesektor jedoch litt mit dem breiten Aktienmarkt unter Konjunktursorgen. Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland hatten einen kraftlosen Start ins Jahr 2023 gezeigt.