ZÜRICH (dpa-AFX) - Eine Rekordstrafe im Steuerstreit mit den USA hat die Aktionäre der Credit Suisse am Dienstag verstimmt. Die Papiere der Schweizer Großbank F:CSGN (ETR:CSX) fielen am Vormittag am Ende des SMI um 1,95 Prozent auf 25,58 Franken. Der Leitindex SMI (SFF:SMI) präsentierte sich derweil wie die meisten anderen europäischen Kursbarometer erholt.
Die Rekordstrafe hatte die Credit Suisse im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Minus von 700 Millionen Franken (576 Millionen Euro). Das ist der höchste Verlust seit der Finanzkrise 2008.
SCHWACHER ERGEBNISMIX
"Der Nettoverlust ist höher ausgefallen als erwartet", schrieb Analyst Michael Dunst von der Commerzbank, der mit einem Verlust von 593 Millionen Franken gerechnet hatte. Der Grund für die Abweichung sei vor allem der überraschend niedrige Vorsteuergewinn in der Vermögensverwaltung, der wiederum von der schwachen Bruttomarge belastet wurde.
Insgesamt habe die Credit Suisse zwar dank des unerwartet starken Geschäfts mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen die Marktprognosen leicht übertroffen, meinte Omar Fall vom Analysehaus Jefferies. Der Ergebnismix aber sei schwach gewesen. So hätten die Trends im Privatkundengeschäft enttäuscht und die Kosten seien überraschend hoch ausgefallen. Zudem sei der Fortschritt beim Abbau nicht-strategischer Aktivitäten durch die weitere Erhöhung riskanter Vermögenswerte wieder zunichte gemacht worden.
SOLIDES INVESTMENTBANKING
Das Investmentbanking indes habe sich solide entwickelt, ergänzte Analyst Steven Gould von der Bank Natixis. Dank unerwartet hoher Erträge habe der bereinigte Vorsteuergewinn hier positiv überrascht.