FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Deutschen Post (4:DPWGn) sind am Dienstag erstmals seit zehn Monaten wieder über die gleitende Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage gestiegen. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend. Zuletzt legten die Aktien um 2,8 Prozent auf 28,86 Euro zu. Positiv hinzu kommt nach Aussage eines Händlers, dass die 200-Tage-Linie nach einer monatelangen Abwärtsbewegung nun wieder nach oben drehen könnte.
Die Papiere hatten sich zuletzt von den Tiefständen zum Jahresbeginn um rund 20 Prozent erholt. Profitiert hatte der Kurs vor allem von der Erwartung am Markt, dass das Briefporto steigt. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge kann sich die Post auf einen womöglich deutlichen Anstieg des Briefporto freuen. Das Bundeskabinett will demnach am Mittwoch eine neue Verordnung verabschieden. Noch in diesem Jahr soll zudem eine Kooperation mit der Österreichischen Post (VIE:POST) beginnen. Diese soll Zustellpartner der Deutsche Post DHL Group in Österreich werden. Die Wettbewerbsbehörden beider Länder müssen die Zusammenarbeit noch prüfen. Aus fundamentaler Sicht dürften Investitionen in die Lieferkette und die Tochter Streetscooter die Ergebnisse in diesem Jahr belasten, sagte Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research. Die Erneuerung der Flotte im Express-Geschäft werde zudem den Barmittelfluss schmälern. Vom aktuellen Kursniveau sieht der Experte mit einem Kursziel von 30 Euro kaum noch Aufwärtspotenzial.