PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben nach einem starken Wochenbeginn am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Am Montag hatte die Hoffnung auf eine Bewegung in der Griechenland-Krise die Märkte beflügelt - nun drückten neben verhaltenen Vorgaben von den Handelsplätzen in den USA und Asien auch die durchwachsenen Unternehmensbilanzen auf die Stimmung.
Der EuroStoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) gab um 0,54 Prozent auf 3750,98 Punkte nach. In Paris sank der CAC-40-Index (CAC 40) um 0,88 Prozent auf 5222,32 Zähler - noch am Montag hatte das Börsenbarometer zwischenzeitlich den höchsten Stand seit gut sieben Jahren erreicht. Der gestern rekordhohe Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) fiel um 0,76 Prozent auf 7049,83 Punkte.
Am Montag hatten in Athen Gerüchte die Runde gemacht, wonach Ministerpräsident Alexis Tsipras bereit sei, Renten zu kürzen, Privatisierungen zu beschleunigen und die Mehrwertsteuer vor allem auf den Jet-Set-Inseln wie Mykonos oder Santorin sowie in Luxushotels zu erhöhen. Von dieser Euphorie war einen Tag später aber nur noch wenig zu spüren.
Im Branchenüberblick favorisierten die Anleger am Dienstag die Aktien aus der Ölindustrie - der Subindex (DJX:SXEP) im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 legte um 0,72 Prozent zu. Dagegen sackte der Index für die Pharmaunternehmen
Im Ölsektor legten die Papiere von Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) und BP
Als Zugpferd im Autosektor (DJX:SXAP) erwies sich Daimler (XETRA:DAIGn), dessen Anteilsscheine dank eines Gewinnsprungs zum Jahresauftakt um 1,89 Prozent anzogen.
Durchwachsene Nachrichten kamen hingegen von den Banken. Während die Papiere der spanischen Santander (MADRID:SAN)(FSE:BSD2) dank einer deutlichen Gewinnsteigerung um 1,14 Prozent zulegten, verloren die Aktien des britischen Rivalen Standard Chartered (ISE:LONDON:STAN) (FSE:STD) angesichts eines enttäuschenden Vorsteuerergebnisses 0,13 Prozent.
Beim Energiekonzern GDF Suez (PARIS:GSZ) (PSE:PGSZ) (ETR:GZF), der ab sofort unter dem Namen Engie firmiert, sorgte die schwächer als erwartete Gewinnentwicklung für ein Kursminus von 0,28 Prozent. Härter traf es die Aktionäre des Elektronikkonzerns Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1), dessen Quartalsgewinn von den Kosten des Konzernumbaus belastet worden war: Die Aktie rutschte am EuroStoxx-Ende um 3,60 Prozent ab.
Der französische Telekomkonzern Orange (PARIS:ORAn) litt weiter unter einem scharfen Preiswettbewerb in Europa - die Papiere verloren 2,98 Prozent.