PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag weiter auf Talfahrt geblieben. Nach einer zunächst stabilen Eröffnung rutschte der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) bis zum Mittag immer weiter ins Minus ab. Zuletzt verlor er 0,48 Prozent auf 3435,01 Punkte. Er fiel damit zu Wochenbeginn auf den tiefsten Stand seit April zurück. Sämtliche Kursgewinne seit dem Sieg von Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen sind damit passé.
Als Belastung wurde am Markt vor allem auf anhaltende Kursturbulenzen im Autosektor verwiesen: Der Teilindex Stoxx 600 Automobiles & Parts büßte angesichts der weiter schwelenden Kartellvorwürfe gegen deutsche Autobauer ungefähr 2 Prozent ein. Außerdem nahmen Anleger eine zögerliche Haltung vor wichtigen Ereignissen im Wochenverlauf ein. Laut Mike van Dulken von Accendo Markets werfen die Berichtssaison, ein Treffen des Opec-Ölkartells und der anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ihre Schatten voraus. Der Euro war dem Markt derweil kein weiterer Impulsgeber: die Rally bei der Gemeinschaftswährung kam am Montag zunächst auf dem Niveau von 1,1650 US-Dollar zum Erliegen. Eine eingetrübte Unternehmensstimmung im Euroraum nahm vorerst etwas Wind aus den Segeln. Der vom Institut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex lag im Juli bei 55,8 Punkten. Ein Rückgang um 0,5 Zähler war bereits der zweite Dämpfer in Folge, nachdem im Mai noch ein mehrjähriger Höchststand markiert wurde. Ähnlich wie der EuroStoxx gaben auch die wichtigsten Länderindizes weiter nach. Der FTSE 100 (GB0001383545) in London verlor rund 1 Prozent auf 7375,80 Punkte, während der CAC-40 (CAC 40) in Paris um 0,36 Prozent auf 5099,34 Punkte fiel. Der französische Leitindex war geprägt von weiteren Kursverlusten im Autosektor: Renault (9:RENA) büßten 1,30 Prozent ein und Anteile von PSA (9:PEUP) sackten sogar um 2,6 Prozent ab. Sie wurden zusätzlich von einem negativen Kommentar der HSBC-Experten belastet. Kräftig nach unten ging es außerdem für die Papiere aus dem Luftfahrtsektor, wo ein vorsichtiger Ausblick von Ryanair (IR:RYA) die Kurse weiter belastete. Die Papiere des Billigfliegers fielen an der Londoner Börse um 2,5 Prozent. Easyjet (3:EZJ) und IAG (3:ICAG) folgten dem mit ähnlichen großen Abschlägen bergab. In Paris konnten sich Air France-KLM (9:AIRF) dem aber mit einem Anstieg um mehr als 2 Prozent entziehen. Kepler Chevreux hatte sie zum Kauf empfohlen.