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Aktien Europa: Stabilisierung nach anfänglichen Verlusten

Veröffentlicht am 02.03.2022, 12:08
Aktualisiert 02.03.2022, 12:15
© Reuters.
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch nach anfänglichen Abgaben etwas zugelegt. Dank steigender US-Futures legte der EuroStoxx 50 gegen Mittag um 0,6 Prozent auf 3788,56 Punkte zu.

Der französische Cac 40 tendierte mit 0,29 Prozent auf 6412,20 Punkte gut behauptet, während der britische FTSE 100 einmal mehr von der Stärke der Rohstoffwerte profitierte und um 0,9 Prozent auf 7396,34 Punkte anzog.

Die Lage an den Märkten war weiterhin von Unsicherheit geprägt. "Auf der einen Seite lässt sich die geopolitische Faktenlage aufgrund der Fülle an Informationen, Nachrichten und Gerüchte kaum einordnen", betonte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Es sei aber die Tendenz zu beobachten, "bei aussichtsreichen Einzelwerten zuzugreifen." So waren mit ASML und Schneider Electric (PA:SCHN) zwei zuletzt gefallene Stars des vergangenen Jahres gefragt.

Ein positives Signal kam von der Investorenstimmung. "Das sogenannte Angstbarometer, der Fear and Greed-Index, ist auf ein Rekordhoch gestiegen", gab Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets, zu bedenken. "Es könnte ein Indiz dafür sein, dass ein Großteil der Investoren bereits nicht mehr im Markt ist." Das würde wiederum den Verkaufsdruck senken und die Voraussetzungen für eine Erholung schaffen.

An der Spitze der Sektoren standen die Ölwerte (NYSE:XLE). "Der von Russland mit zunehmender Härte geführte Krieg in der Ukraine lässt die Ölpreise regelrecht explodieren", merkte Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank (DE:CBKG) dazu an. "Die Ankündigung der IEA einer Freigabe von 60 Millionen Barrel aus den strategischen Ölreserven hatte somit nicht den gewünschten preisdämpfenden Effekt. Denn die freizugebende Menge würde einen Ausfall der russischen Öllieferungen von lediglich zwei Wochen abdecken."

Auch Rohstofftitel waren gesucht. "Die zu Wochenbeginn zu beobachtende Entspannung an den Metallmärkten währte nicht lange", so Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank. Offenbar gebe es zunehmend Schwierigkeiten, Rohstoffe aus Russland zu exportieren. So zogen etwa ArcelorMittal um über vier Prozent an, während Rio Tinto (LON:RIO) 3,4 Prozent gewannen.

Zyklische Sektoren wie die Autowerte erlitten dagegen einmal mehr Abschläge. Der Krieg wird nach Einschätzung eines Experten zu einem starken Einbruch des russischen Automarktes führen. Die Neuwagenverkäufe könnten in diesem Jahr wegen des nach den Sanktionen stark abgewerteten Rubels um mehr als die Hälfte zurückgehen, schrieb der Leiter des Duisburger Center Automotive Research, Ferdinand Dudenhöffer, in einer Studie.

Schwach tendierten auch die Versorger (NYSE:XLU). "Nicht übersehen werden darf, dass sich neben Gas auch Kohle massiv verteuert hat", so Rohstoff-Analystin Barbara Lambrecht von der Commerzbank. "Russische Steinkohle ist nicht nur in Europa wichtig; es heißt nun auch, dass sich die Chinesen, die zuletzt ebenfalls verstärkt auf russische Kohleimporte gesetzt haben, wegen möglicher Finanzierungsschwierigkeiten nach Alternativen umschauen." Zudem könne sich der EU-Emissionshandel den Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht mehr entziehen.

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