FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist auch am Aschermittwoch zunächst mit einem trägen Handel zu rechnen. Der X-Dax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) deutete knapp eine Stunde vor Handelsbeginn auf ein moderates Minus von 0,06 Prozent auf 11 614 Punkte hin. Damit setzt sich der eher lustlose Kursverlauf der vergangenen beiden Tage fort. Für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird ebenfalls ein kleines Minus erwartet.
Schon seit Freitag bewegt sich der Dax in einer recht engen Spanne um die Marke von 11 600 Zählern, nachdem er in den Wochen zuvor kräftig gestiegen war."Der Dax bleibt auf Richtungssuche", sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Nachdem der deutsche Leitindex seit Jahresbeginn zurück zum höchsten Niveau seit November gefunden hat, befürchten Experten nun ein Auslaufen der jüngsten Rally. Laut Schmidt schicken bestimmte charttechnische Indikatoren sich an, gen Süden zu kippen.
Die Marktteilnehmer ließen sich derzeit nicht mehr aus der Reserve locken, befürchtet auch Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank (DE:CBKG). Dies zeige sich an den rückläufigen Umsätzen an der Börse.
Zum Handelsstreit zwischen den USA und China, dem wesentlichen Impulsgeber für die Weltbörsen, gibt es zunächst nichts Neues. Die Blicke der Marktakteure richten sich bereits auf den Konjunkturbericht der US-Notenbank, das sogenannte Beige Book, am Abend mitteleuropäischer Zeit. Zuletzt hatte es gemischte Konjunktursignale in den USA gegeben.
Unternehmensseitig füllt sich zur Wochenmitte die Agenda der Berichtssaison: Der Chemikalienhändler Brenntag (4:BNRGn) will nach einem Umsatz- und Ergebnisplus im vergangenen Jahr die Dividende für die Aktionäre erhöhen. Auch im laufenden Jahr peilt Brenntag einen Zuwachs beim operativen Ergebnis an
Mit Jahreszahlen im Blick stehen unter anderem auch der Kochboxenversender Hellofresh (105:HFGG) und der Autozulieferer Schaeffler. Letzterer kündigte am Morgen zudem einen Stellenabbau im Rahmen eines Programms zur Effizienzsteigerung an. Gleichzeitig kassierte das Unternehmen seine Ziele für 2020. Die Schaeffler-Aktien gerieten vorbörslich deutlich unter Druck.
Steigende Mieten bescherten TAG Immobilien (4:TEGG) im vergangenen Jahr ein höheres Ergebnis. Vorbörslich legten die Papiere deutlich zu. Auf ein moderates Plus vor Handelsbeginn kamen die Papiere des Windkraftanlagenherstellers Nordex (4:NDXG) nach zwei Aufträgen aus Luxemburg und Italien.
Der Chipentwickler und Apple (2:AAPL)-Zulieferer Dialog Semiconductor (4:DLGS) rudert unterdessen bei seiner Umsatzerwartung für das neue Geschäftsjahr zurück. Ein Händler sagte, bereits im vierten Quartal habe das Unternehmen selbst die niedrigsten Erwartungen am Markt nicht getroffen.
Dialog rückt am 18. März in den Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) auf, ebenso der Bremsen-Spezialist Knorr-Bremse (4:KBX), wie die Deutsche Börse (4:DB1Gn) am Vorabend bekannt gab. Im Gegenzug müssen der Stahlhersteller Salzgitter (4:SZGG) und der Autozulieferer Schaeffler (61:SHA) in den SDax (SDAX) weichen, in dem es zahlreiche weitere Änderungen.