FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Marke von 17 000 Punkten bleibt für den Dax am Montag zunächst wohl eine zu hohe Hürde. Während in den USA die wichtigsten Indizes ihre Rekordläufe bislang fortsetzten, ist der deutsche Leitindex nach seinem Rekordhoch am vergangenen Dienstag bei rund 17 050 Punkten nicht mehr nachhaltig über die runde Marke hinausgekommen. Zu Wochenbeginn sind die Impulse für deutsche Aktien außerdem rar, denn in Asien sind die wichtigsten Börsen aufgrund von Feiertagen geschlossen und wichtige Konjunkturdaten stehen ebenfalls keine an.
Der X-Dax als Indikator für das deutsche Börsenbarometer signalisiert rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart ein kleines Plus von 0,3 Prozent auf 16 974 Zähler. "Die Marke von 17 000 Punkten bereitet dem Dax derzeit mehr Probleme, als sich das viele Marktteilnehmer vorgestellt haben", schreibt Chartanalyst Christoph Geyer. Die positiven US-Vorgaben sollten ihm zufolge aber Rücksetzer verhindern.
Erst am Dienstag dürfte es wieder spannend werden, denn dann wird mit den ZEW-Konjunkturerwartungen ein wichtiger deutscher Frühindikator für die Wirtschaft veröffentlicht. In den USA werden zudem Verbraucherpreise veröffentlicht, die weltweit stark beachtet werden. Die Inflationsdaten der weltgrößten Volkswirtschaft gehören neben den US-Arbeitsmarkt- und anderen wichtigen US-Wirtschaftsdaten zu den wesentlichen Kennziffern, die die US-Notenbank Fed für ihre Zinsentscheidungen zugrunde legt. Der Markt rechnet inzwischen mehrheitlich mit einer ersten Zinssenkung im Mai.
Unter den Einzelwerten hierzulande dürften aus dem Dax vor allem die Aktien von Rheinmetall (ETR:RHMG) im Blick stehen, die auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag zulegten. Der Rüstungskonzern ist dabei, seine Produktion von Artilleriegranaten zu verdreifachen. Obendrein bekräftigte er seine Ambitionen, den Umsatz in sieben bis acht Jahren auf 20 Milliarden Euro zu verdoppeln, wie Chef Armin Papperger dem "Handelsblatt" in einem Interview sagte. Händler zufolge unterstützt dies die Papiere.
Wenig bewegte indes auf Tradegate, dass SAP (ETR:SAPG) und der designierte Aufsichtsratschef Punit Renjen wegen unterschiedlicher Vorstellungen über dessen Rolle als künftiger Gremiumsvorsitzender überraschend getrennte Wege gehen. Der als Nachfolger des Mitgründers Hasso Plattner vorgesehene US-Amerikaner wird zur Hauptversammlung im Mai sein Mandat niederlegen. Europas größter Softwarehersteller präsentierte mit dem ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä einen Ersatzmann für Renjen.
Dass das australische Milchindustrie-Unternehmen Fonterra seine Milchpreisprognose für die Saison 2023/24 erhöht hat, sollte unterdessen Gea (ETR:G1AG) stützen. "Fonterra ist ein relevanter Kunde des Maschinenbauers", hieß es aus dem Handel. Die Aktie stieg auf Tradegate leicht.
Der Windanlagenbauer Nordex (ETR:NDXG) gab vorläufige Zahlen für 2023 bekannt, die allerdings Licht und Schatten zeigten. So übertraf das Unternehmen die mittlere Umsatzerwartung von Analysten deutlich, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dahinter zurückblieb. Auf der Handelsplattform Tradegate gaben die Anteilsscheine leicht nach.
Der Bahntechnikkonzern Vossloh (ETR:VOSG) informierte, er habe seine Ziele im abgelaufenen Jahr erreicht. Die "Unsere vorläufigen Zahlen kennen wir", sagte Finanzvorstand Thomas Triska der Börsen-Zeitung (Samstagausgabe). "Daraus ist nicht ableitbar, dass wir außerhalb der von uns zuletzt kommunizierten Zielbandbreiten liegen". Vossloh hatte 2023 seinen Umsatz- und Ergebnisausblick jeweils zweimal erhöht. Die Aktien zeigten sich vorbörslich kaum verändert.
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