FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer neuntägigen Gewinnserie dürften es die Anleger im Dax (DAX) am Donnerstag erst einmal ruhiger angehen lassen. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart ein Plus von 0,08 Prozent auf 12 324 Punkte. Seit seinem letzten Verlusttag ist der Dax um fast 4 Prozent von Jahreshoch zu Jahreshoch geklettert. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird am Donnerstag ebenfalls minimal stärker erwartet.
An der Wall Street kam es kurz vor neuen Rekorden zu leichten Gewinnmitnahmen. In Asien drifteten die Börsen mit Zuwächsen in Japan und Verlusten in China etwas auseinander. Die japanische Zentralbank hält angesichts der hartnäckig niedrigen Inflation an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest.
"Alles in allem befindet sich der Dax weiter im nachhaltigen Aufwärtsmodus", schrieb Martin Utschneider, Analyst von Donner & Reuschel. Am Vortag wurde er maßgeblich vom zweistelligen Plus der SAP (4:SAPG)-Aktie getrieben, die nach Veröffentlichung der Quartalszahlen ein Rekordhoch erreicht hatte.
Nun gewinnt die Berichtssaison so richtig an Schwung: Im Dax haben Bayer (4:BAYGN) und Wirecard (4:WDIG) Zahlen vorgelegt. Die Übernahme des Saatgutkonzerns Monsanto (NYSE:MON) und ein starkes Pharmageschäft haben Bayer zum Jahresstart angetrieben. Die Aktien legten am Donnerstagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss rund 2,4 Prozent zu. Das Papier von Wirecard konnte bereits am Vortag kräftig steigen und legte auch am Donnerstag vorbörslich um mehr als zwei Prozent zu. Der Zahlungsdienstleister hatte im abgelaufenen Jahr seine Gewinne deutlich gesteigert.
Im Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) gewährten unter anderem TAG Immobilien (4:TEGG), Delivery Hero (4:DHER), Wacker Chemie (4:WCHG) und Kion (4:KGX) einen Einblick in ihre Bücher. Vorbörslich zeigte sich vor allem Delivery Hero nach einer Erhöhung der Umsatzprognose auffällig. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie im Vergleich zum Xetra-Schluss rund 7 Prozent zu. Obendrauf kamen außerdem Unternehmensberichte aus dem Nebenwerte-Index SDax (SDAX).