FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Donnerstag zunächst an seine jüngste Erholung anknüpfen. Überwiegend freundliche Vorgaben aus Übersee sollten die Kurse stützen, sagten Börsianer. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex Dax F:DAX rund eine Stunde vor Handelsstart ein Plus von 0,21 Prozent auf 9334 Punkte. Für den Eurostoxx 50 als Leitindex der Eurozone zeichnet sich am Morgen ebenfalls ein Gewinn von 0,19 Prozent ab.
Anzeichen einer möglicherweise früher als erwartet kommenden Zinswende in den USA beeindruckten die Börsen erst einmal nicht. Vielmehr freuten sich die Anleger über die wieder etwas besseren Wirtschaftsdaten, die das Wachstumsbild aufgehellt hätten, schrieb Händler Niall King vom Broker CMC Markets. King verwies auf die jüngsten, erfreulichen Immobiliendaten aus den USA und die überwiegend positiven Ausblicke der Unternehmen.
INFINEON WILL IN DEN USA ZUKAUFEN
Hierzulande sollten die Aktien von Infineon F:IFX die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Halbleiterhersteller will sich in den USA mit einem milliardenschweren Zukauf verstärken. Für den auf Energiemanagement spezialisierten Halbleiterhersteller International Rectifier aus Kalifornien wollen die Münchener 40 US-Dollar je Aktie zahlen. Händler bezeichneten die geplante Akquisition als sinnvoll. Allerdings erscheine der Preis recht hoch. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) fielen die Aktien um 0,70 Prozent. Änderungen in der Unternehmensstruktur gibt es auch bei dem Anlagenbauer Gea Group F:G1A. Er will seine operativen Aktivitäten in zwei neuen Geschäftsbereichen "Equipment" und "Solutions" bündeln und so kräftig sparen. Anleger werteten dies positiv: Bei L&S stiegen die Titel um mehr als ein Prozent.
Bei Borussia Dortmund (BVB) F:BVB indes wird über eine umfangreiche Kapitalerhöhung an diesem Donnerstag spekuliert. Auslöser ist ein Bericht des "Handelsblatts", wonach der BVB im Duell mit Bayern München finanziell nachlegen will. Die Anteilsscheine verloren bei L&S rund zwei Prozent.
AIR BERLIN SCHNELLEN NACH ZAHLEN HOCH
Daneben dürften Anleger noch auf einige Unternehmenszahlen schauen. So macht die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin F:AB1 langsam wieder Boden gut. Erstmals seit fünf Jahren erzielte Deutschlands zweitgrößte Airline in einem zweiten Quartal einen Nettogewinn. Bei L&S zogen die Titel um mehr als 15 Prozent an. Papiere der im MDax F:MDAX notierten Sendergruppe RTL Group F:RRTL reagierten vorbörslich mit einem Minus von mehr als fünf Prozent auf einen gesenkten Ausblick.