FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem wichtigen Arbeitsmarktbericht aus den USA hält der moderate Aufwärtstrend am deutschen Aktienmarkt offenbar an. Am Freitag signalisierte der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) einen Kursanstieg von 0,14 Prozent auf 10 242 Punkte.
Damit steuert der Dax auf den dritten Gewinntag in Folge zu - für die erste Augustwoche droht auf diesem Niveau allerdings ein Minus von knapp 1 Prozent. Den Juli hatte das Börsenbarometer noch mit einem satten Plus von fast 7 Prozent beendet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) dürfte am Freitag ebenfalls mit einem moderaten Gewinn in den Handel starten.
Ein starker US-Arbeitsmarktbericht könnte der amerikanischen Notenbank Fed durchaus Argumente liefern, trotz des britischen Votums für einen EU-Ausstieg und der damit verbundenen Folgen verstärkt über eine Leitzinserhöhung nachzudenken. Zudem stehen vor dem Wochenende in Deutschland noch einige Quartalszahlen auf der Agenda.
GEWINNEINBRUCH BEI ALLIANZ
Die Allianz (XETRA:ALVG) litt schon vorbörslich darunter, dass ihr Naturkatastrophen und eine hohe Abschreibung beim Verkauf der Südkorea-Tochter einen Gewinneinbruch eingebrockt hatten: Beim Broker Lang & Schwarz (L&S) büßten die Anteilsscheine von Europas größtem Versicherer knapp 2 Prozent ein. Dennoch hält die Allianz an den Jahreszielen fest.
Die Münchener hätten schlechter als erwartet abgeschnitten, sagte ein Händler. Einige Analysten hätten damit aber schon gerechnet, was nach den enttäuschenden Resultaten des Konkurrenten Hannover Rück (DE:HNRGn) (ETR:HNR1) vom Vortag auch vernünftig erscheine. Deshalb traut er der Aktie nach einem schwachen Start eine Erholung zu.
HUGO BOSS SENKT JAHRESZIELE - EVONIK WIRD OPTIMISTISCHER
Die Senkung der Jahresziele ließ die Aktien von Hugo Boss (XETRA:BOSSn) um 0,73 Prozent sinken. Wegen zusätzlicher Ladenschließungen und einer noch stärkeren Verknappung von Hugo-Boss-Waren im amerikanischen Großhandel erwartet der Modekonzern, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im laufenden Jahr stärker sinken wird als bisher angenommen. Zudem dürfte der Umsatz bestenfalls stabil bleiben und nicht wie zuvor geplant zulegen.
Dagegen äußerte sich der Spezialchemiekonzern Evonik (XETRA:EVKn) zum Gewinn im laufenden Jahr etwas optimistischer als bisher. Obwohl er beim bereinigten Ebitda weiter von einem Rückgang ausgeht und für das zweite Quartal eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung berichtet hatte, verteuerten sich die Anteilssscheine vorbörslich um mehr als 3 Prozent.