FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltende Aufwertung des Euro könnte am Dienstag einer kräftigeren Dax-Erholung (DAX) erneut einen Strich durch die Rechnung machen. Zunächst aber dürfte es dank positiver Vorgaben aus Asien erst einmal moderat nach oben gehen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gut 50 Minuten vor der Eröffnung 0,10 Prozent höher bei 12 130 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird mit einem Plus von 0,15 Prozent erwartet.
Zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex zunächst zugelegt, bevor der immer weiter steigende Eurokurs ihn letztlich doch ins Minus gedrückt hatte. So war die Gemeinschaftswährung erstmals seit Januar 2015 wieder über 1,18 US-Dollar geklettert und auch an diesem Morgen stand der Euro klar über dieser Marke.
'EURO-HÖHENFLUG NOCH NICHT ZU ENDE'
"Spielverderber ist und bleibt der Euro", kommentierte Marktexperte Christian Henke vom Handelshaus IG. Auch wenn die Gemeinschaftswährung zum Dollar inzwischen reif für eine Korrektur sei, könnte die Reise erst einmal bis in den Kursbereich bei 1,1870 Dollar fortgesetzt werden, glaubt Henke. Dies würde den heimischen Anlegern gar nicht gefallen. Der steile Anstieg des Euro dürfte auf den Umsätzen der stark exportabhängigen Unternehmen lasten, erklärte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK.
Die Berichtssaison setzt sich derweil fort mit Quartalszahlen des Baustoffherstellers HeidelbergCement (4:HEIG), des Medizinkonzerns Fresenius (4:FREG), des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) und des Chipproduzenten Infineon (DE:IFXGn) - alle aus dem Dax.
HEIDELBERGCEMENT VORBÖRSLICH SEHR SCHWACH
Die Anteile von HeidelbergCement waren vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate der schwächste Dax-Wert mit minus 2 Prozent. Umsatz und operatives Ergebnis hätten die Erwartungen einmal mehr verfehlt, sagte ein Händler. Das enttäusche gerade deshalb, weil die Markterwartungen zuletzt schon gesunken seien.
Die Blicke der Anleger richten sich am Vormittag außerdem auf Daten zur Industriestimmung in der Eurozone. Am Nachmittag folgen dann die entsprechenden Stimmungsdaten aus den USA.