FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben von der Wall Street dürften den Dax (DAX) am Montag zunächst moderat belasten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart ein Minus von 0,15 Prozent auf 10 592 Punkte. Dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) winken Anfangsverluste von 0,25 Prozent.
An den New Yorker Börsen sei es am Freitag zu einem wahren Ausverkauf gekommen, begründete Händler Farbod Mimeh von der London Capital Group die negative Erwartung. Der Dow-Jones-Industrial-Index (Dow Jones Industrial Average) war schließlich über 2 Prozent tiefer aus dem Handel gegangen.
Die wichtigsten Nachrichten vor dem Jahresende dürften aber nun bekannt sein. Daher rechnet Mimeh mit einem immer weiter abnehmenden Handel an den Börsen. Bis zum Ende eines ereignisreichen Börsenjahres 2015 bleiben nur noch wenige Handelstage, an denen kaum Termine auf der Agenda stehen. Auch konjunkturseitig sind vor und zwischen den Feiertagen kaum marktbewegende Nachrichten zu erwarten.
Bei Einzelwerten deuten sich vor allem im SDax (SDAX) der geringer kapitalisierten Unternehmen Kursausschläge an. So sackten die GfK-Titel (XETRA:GFKG) beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich um rund 12 Prozent ab. Hier belastete eine Gewinnwarnung. Ein Händler sprach von einer Menge Probleme, die nicht so bald gelöst werden dürften.
Die Aktien der Hornbach Holding (XETRA:HBH) sanken nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um anderthalb Prozent. Die finalen Ergebnisse des Baumarktkonzerns zum dritten Quartal 2015/16 hätten die bereits veröffentlichten Eckdaten bestätigt, sagte ein Börsianer. Allerdings erscheine die konkretisierte operative Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr nun etwas schwächer als zuvor und lasse einen bis zu 15-prozentigen Einbruch gegenüber dem Vorjahr befürchten.
Ansonsten treten zu Wochenbeginn einige Änderungen in den Aktienindizes der Deutschen Börse in Kraft. Die Bayer-Kunststofftochter Covestro (XETRA:1COV) und der Außenwerber Ströer (XETRA:SAXG) steigen in den MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte auf. Ihren Platz räumen müssen dafür der Fahrzeug- und Maschinenbauer MAN (XETRA:MANG) sowie Kabel Deutschland (XETRA:KD8Gn). Im Technologiewerte-Index TecDax ersetzt der Wafer-Hersteller Siltronic (XETRA:WAFGn) den Maschinenbauer Manz (XETRA:M5ZG).
Im SDax übernimmt der Betreiber von Online-Marktplätzen Scout24 (XETRA:G24n) den Platz von Ströer. Außerdem ziehen das Maschinenbauunternehmen Schaeffler (ETR:SHA), die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz(ETR:WCMK) und der Finanzdienstleister Hypoport (XETRA:HYQGn) in den Index ein. Gehen müssen dafür der Bekleidungshändler Tom Tailor (XETRA:TTIGn), die Industrieholding Gesco (XETRA:GSC1n) und der Automobilzulieferer SHW (XETRA:SW1).