FRANKFURT (dpa-AFX) - Die festgefahrenen Gespräche über die griechische Schuldenkrise dürften den Dax (DAX) am Donnerstag weitere Punkte kosten. Beratungen der Euro-Finanzminister waren am Mittwochabend nach anderthalb Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. "Es sieht nach einem weiteren Tag intensiver Verhandlungen aus", kommentierte Analyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda den zunehmenden Zeitdruck für eine Einigung.
Eine dreiviertel Stunde vor dem Handelsstart ließ der Dax-Indikator X-Dax eine 0,51 Prozent schwächere Eröffnung des deutschen Leitindex erwarten. Nach einem fulminanten Wochenauftakt und weiteren Kursgewinnen am Dienstag hatte das Börsenbarometer am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete am Donnerstagmorgen einen 0,64 Prozent tieferen Start für den Leitindex der Eurozone an.
Auf Unterstützung von den Übersee-Börsen können die Anleger am deutschen Markt nicht hoffen: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) gab seit dem europäischen Börsenschluss um knapp ein halbes Prozent nach, und auch bei den asiatischen Aktienkursen dominierten die negativen Vorzeichen.
ERNEUTES TREFFEN VON FINANZMINISTERN
Vor dem heute Nachmittag beginnenden Gipfeltreffen der Euro-Staats- und Regierungschefs versuchen die Europäer mit allen Mitteln, die gefährliche Griechenland-Krise zu entschärfen. Die Euro-Finanzminister kommen schon um 13.00 Uhr zu einem neuen Sondertreffen zusammen, um den Streit um neue Milliardenhilfen für das Krisenland beizulegen.
Bereits davor trifft sich Athens Regierungschef Alexis Tsipras abermals mit Spitzenvertretern der Geldgeber, um über sein Reform- und Sparpaket zu beraten, wie aus EU-Kreisen verlautete. Ohne eine Abmachung zu dem Paket können 7,2 Milliarden Euro blockierte Hilfen nicht fließen. Und ohne frisches Geld droht Griechenland bald die Staatspleite.