FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zeichen am deutschen Aktienmarkt stehen zum Wochenbeginn auf Erholung. Nach einer rabenschwarzen Vorwoche mit einem Dax (DAX)-Verlust von gut 500 Punkten stieg der Leitindex (DAX) am frühen Montagnachmittag um 0,61 Prozent auf 11958,83 Punkte. Damit schloss sich der Dax dem vorbörslichen Trend an der Wall Street an, wo es zum Handelsbeginn mit den Kursen noch kräftiger als am deutschen Markt nach oben gehen dürfte.
"Wenn jeder weiter fallende Kurse erwartet, kommt es an der Börse oft genau andersherum", sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Das sei auch der Strohhalm, an den sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt nun klammerten. Sollte sich der Dax auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren, könnten wieder Käufer angelockt werden.
Die Analysten vom Börsenmagazin Index Radar nannten die Stabilisierung "bestenfalls eine Pause im Abwärtstrend". Der Dax habe auch nach dem jüngsten Einbruch noch immer Potenzial nach unten und dürfte voraussichtlich noch bis auf 11 400 Punkte nachgeben.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg um 0,62 Prozent auf 25 359,15 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) legte um 0,24 Prozent auf 2561,48 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 0,52 Prozent auf 3315,18 Zähler vor.
Automobilaktien führten die Gewinner im Dax an. Die Kursgewinne reichten von 1,3 Prozent für Daimler (4:DAIGn) bis zu 2,1 Prozent für VW (4:VOWG_p) und BMW (4:BMWG). Unter Anlegern machte sich Erleichterung breit: Die Europäische Union ist zunächst bis Anfang Mai von US-Strafzöllen auf Aluminium und Stahl ausgenommen und US-Präsident Donald Trump hat auf seine Androhung von Zöllen auf europäische Autos bislang keine Taten folgen lassen. Auch die Stahlaktien Thyssenkrupp (4:TKAG) und Salzgitter (DE:SZGG) legten zu.
HeidelbergCement (4:HEIG)-Aktien stiegen um 0,8 Prozent. Die Societe Generale (9:SOGN) und JPMorgan (112:JPM) haben die Kursziele für die Aktien des Zementherstellers erhöht. Papiere der Metro (0:B4B) litten mit einem Abschlag von 4,1 Prozent unter einer Anstufung von "Buy" auf "Neutral" durch die Bank Oddo-BHF.
Papiere der Commerzbank (4:CBKG) verteuerten sich um 0,9 Prozent, gestützt von einer Hochstufung von "Hold" auf "Buy" durch das Bankhaus Metzler. Aussagen der Commerzbank im Geschäftsbericht zu den Zielen 2018 nannte ein Händler derweil "unpräzise" und daher aus Marktsicht nur schwer einzuschätzen. Die Commerzbank will den Überschuss in diesem Jahr "signifikant" erhöhen.
Evotec (4:EVTG)-Papiere (4:EVTG) verteuerten sich um 4,2 Prozent. Der Wirkstoffentwickler will mit dem Einsatz einer Lösung namens Indigo die klinische Reife von Wirkstoffkandidaten beschleunigen. Eine Abstufung auf "Reduzieren" durch die Bank HSBC (3:HSBA) drückte die Papiere des Medizintechnikherstellers Drägerwerk (4:DRWG_p) um 6,2 Prozent nach unten.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,32 am Freitag auf 0,34 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) gab um 0,07 Prozent auf 140,14 Punkte nach. Der Bund-Future (DE0009652644) sank um 0,11 Prozent auf 158,63 Punkte. Der Kurs des Euro stieg erstmals seit knapp zwei Wochen wieder über 1,24 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,2403 bezahlt. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2346 Dollar festgesetzt.