FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten haben den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutlich belastet. Erschwerend hinzu kam Börsianern zufolge der andauernde Verfall vieler Rohstoffpreise, der bei den Anlegern erneut Sorgen um eine Abschwächung der Weltwirtschaft weckte. Der Dax (DAX) weitete seine jüngsten Verluste aus und fiel gegen Mittag um 1,14 Prozent auf 10 792,00 Punkte.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte büßte 1,15 Prozent auf 20 482,51 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 1,20 Prozent auf 1759,13 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab es einen Abschlag von 0,87 Prozent.
CHINAS BÖRSEN AUF BERG- UND TALFAHRT
Die Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen waren im Handelsverlauf zunächst um mehr als 5 Prozent abgesackt, bevor die Indizes am Ende sogar deutlich ins Plus drehten. Händler begründeten dies mit der Hoffnung, dass die Regierung die Aktienmärkte stützen könnte. Seit zwei Monaten bereits erleben Chinas Börsen eine extreme Berg- und Talfahrt angesichts der Unsicherheiten über die chinesische Wirtschaft.
Chefhändler Matthias Jasper von der WGZ Bank sprach von einer allgemein ungünstigen Gemengelage am Aktienmarkt. Jasper verwies neben den Sorgen um China auch auf den anhaltenden Preisverfall bei Rohstoffen wie Kupfer oder Rohöl, der eventuell eine niedrige Nachfrage aus den großen Schwellenländern widerspiegelt. Damit verbunden werden aktuell Befürchtungen, dass die Weltwirtschaft insgesamt an Schwung verlieren könnte.
Zudem rückt Griechenland wieder stärker in den Blick: Der Bundestag stimmt in einer Sondersitzung über neue Milliardenhilfen für Athen ab. Es gilt als sicher, dass das Parlament den Weg für Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM freimacht.
LANXESS AM DAX-ENDE
Unter den Einzelwerten hierzulande gerieten erneut die Aktien aus konjunktursensiblen Branchen stark unter Druck. So fielen am Dax-Ende die Papiere des Spezialchemiekonzerns Lanxess (XETRA:LXSG) um mehr als 3 Prozent. Für die Anteilsscheine von BASF (ETR:BAS) ging es um rund 2 Prozent nach unten.
Ansonsten sorgte die Deutsche Annington (XETRA:ANNGn) für den letzten Höhepunkt der Berichtssaison. Der Immobilienkonzern überraschte beim Ergebnis im ersten Halbjahr positiv. Die Aktien bewegten sich zwar kaum vom Fleck, schlugen sich damit aber besser als der Gesamtmarkt.
MANZ PROFITIERT VON GROSSAUFTRÄGEN
Der im SDax (SDAX) notierte Onlinehändler für Heimtierbedarf Zooplus (XETRA:ZO1G) enttäuschte mit seinen endgültigen Geschäftszahlen für das zweite Quartal, die Papiere fielen um mehr als 3 Prozent.
Positive Nachrichten kamen von Manz Automation (XETRA:M5ZG): Der im TecDax notierte Maschinenbauer erhielt Großaufträge für Maschinen zur Montage von Notebooks und anderen Elektrogeräten. Hier zeigten sich die Anleger erfreut: Die Anteilsscheine zogen an der TecDax-Spitze um rund 3 Prozent an.
Die Aktien von Patrizia Immobilien (XETRA:P1ZGn) werden bereinigt um zusätzlich ausgegebenen Gratisaktien gehandelt. Zuletzt notierten sie bei 21,97 Euro.