FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat seine Verluste am Freitag angesichts eines weiterhin starken Eurokurses bis zum Nachmittag ausgeweitet. Zuletzt fiel der deutsche Leitindex um 2,52 Prozent auf 9714,38 Punkte. So kann eine stärkerer Euro zur Belastung für Unternehmen in der Eurozone werden, da er ihre Exportaussichten trübt. Auch ein ordentlicher Arbeitsmarktbericht aus den USA ließ die jüngsten Gewinne des Euro nur etwas schmelzen.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) ging es um 1,83 Prozent auf 20 023,47 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,84 Prozent auf 1612,32 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor gut zweieinhalb Prozent.
DAX GEHT DIE KRAFT AUS
Zwar hatte die US-Wirtschaft im März etwas mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet: Außerhalb der Landwirtschaft waren 215 000 Beschäftigte hinzu gekommen. Das sei allerdings keine großer Ausreißer, begründete Experte Augustin Eden vom Broker Accendo Markets die eher verhaltene Marktreaktion. Es brauche schon viel deutlichere Abweichungen nach oben oder unten, um die Anleger aufzuschrecken.
Der Dax pendelte seit rund zwei Wochen um die Marke von 10 000 Punkten. Für einen nachhaltigen Ausbruch darüber hatte die Kraft gefehlt. Scheinbar sei bereits viel Positives in die Kurse eingepreist gewesen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba.
HOFFNUNG AUF KONSOLIDIERUNG DER STAHLBRANCHE
Die Aktien von Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) bauten ihre jüngsten Kursgewinne aus und verteuerten sich als unangefochtener Spitzenreiter im Dax um mehr als 4 Prozent. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Papiere von der Hoffnung auf eine Konsolidierung der europäischen Stahlbranche profitiert. Diese Hoffnung erhielt nun durch einen Bericht der "Rheinischen Post" neue Nahrung, demzufolge der indische Konzern Tata Steel an einem Einstieg bei der europäischen Stahlsparte von Thyssenkrupp interessiert sei.
Airbus-Aktien (XETRA:AIRG) (PSE:PAIR) gaben um knapp 4 Prozent nach. An den Triebwerken des ohnehin pannengeplagten Truppentransporters A400M sind laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung Probleme festgestellt worden.
ANALYSTENKOMMENTARE BELASTEN K+S UND CANCOM
Zudem bewegten Analystenkommentare. Für die Anteilsscheine des Dünger- und Salzproduzenten K+S (XETRA:SDFGn) ging es um mehr als 4 Prozent nach unten, nachdem sich die britische Investmentbank HSBC kritisch zur erwarteten Geschäftsentwicklung geäußert hatte.
Die Aktien des IT-Dienstleisters Cancom (XETRA:COKG) fielen im TecDax um fast 4 Prozent, nachdem die Experten der Baader Bank ihre Kaufempfehlung gestrichen hatten.