FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den wenig eindeutigen Aussagen der US-Notenbank zur Geldpolitik hat der Dax am Donnerstag etwas nachgegeben. Der deutsche Leitindex stand am Mittag mit 0,20 Prozent im Minus bei 8.992,30 Punkten, und damit rund achtzig Punkte unter seinem Rekordhoch vom Vortag. Auch der TecDax rutsche um 0,42 Prozent auf 1.123,24 Punkte ab. Angeschoben von deutlichen Kursgewinnen bei Gea schaffte der MDax indes den Richtungswechsel und legte zuletzt um 0,18 Prozent auf 15.968,26 Zähler zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone Punkte stieg um 0,21 Prozent auf 3.046,95 Punkte.
Erst am Vortag hatte der Dax in der Hoffnung auf eine anhaltende Geldschwemme aus den USA bei 9.070 Punkten einen neuen Höchststand markiert. Tatsächlich bleiben die Geldschleusen der US-Notenbank vorerst weiter geöffnet, und die US-Notenbank macht wie von den meisten Beobachtern erwartet zunächst keine Abstriche an ihren milliardenschweren Anleihekäufen. Die obersten Währungshüter der USA wollen 'mehr Belege' für eine Erholung der Wirtschaft abwarten, bevor sie mit dem sogenannten 'Tapering' beginnen. Börsianer hatten an der Erklärung der Fed aber vor allem kritisiert, dass sie die Finanzmärkte im Unklaren über einen möglichen Richtungswechsel gelassen habe.
EXPERTE: 'BUY THE RUMORS, SELL THE FACTS'
'Was wir jetzt an den Märkten erleben, ist das klassische 'Buy the rumors, sell the facts'', sagte Marktanalyst Jens Klatt von DailyFX. Die Aussicht auf mehr Liquidität durch eine verzögerte Rückfuhr der Anleihekäufe ('Tapering') seitens der Fed bis ins Jahr 2014 hinein habe den Dax in den vergangenen zwei Wochen von einem Rekord zum nächsten geführt. Mehr hätten die Geldpolitiker nun nicht bestätigt, allerdings auch nicht weniger. Somit würden erst einmal Gewinne mitgenommen.
Unterdessen geht in Deutschland die Berichtssaison mit vollem Schwung weiter.Im Dax knickthen die am Morgen noch festen Bayer-Aktien bis zum Mittag ein und notierten zuletzt um 1,19 Prozent schwächer. Der Pharma- und Chemiekonzern hat ein laut Analysten überraschend gutes drittes Quartal hingelegt. Für das vierte Quartal rechnet das Management aber weiter mit negativen Währungseinflüssen.
Auch Lufthansa gaben nach endgültigen Quartalszahlen nach und verloren knapp eineinhalb Prozent. Ein verlustreiches Frachtgeschäft hat im Sommer die Airline auf ihrem Sanierungskurs gebremst. Der Konzern erteilte der für die Cargo-Sparte angepeilten Gewinnsteigerung in diesem Jahr nun eine Absage. An der Dax-Spitze standen mit plus 1,85 Prozent weiter Volkswagen . Der Autobauer hatte am Vortag seine Quartalszahlen vorgelegt, die nun von der Citigroup positiv kommentiert wurden.
ANALYSTENSTUDIEN BEWEGEN
Darüber hinaus bewegten im Dax noch einige Analystenstimmen. Mit mehr als dreieinhalb Prozent Minus waren Deutsche Börse nach einer Verkaufsempfehlung von Kepler Chevreux größter Dax-Verlierer. Abstufungen belasteten auch Siemens und Commerzbank .
Im MDax sackten die Papiere von Wacker Chemie nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal um knapp fünf Prozent ab. Gea schnellten hingegen mit einem Plus von 4,81 Prozent auf 32,45 Euro auf den ersten Index-Platz, in der Spitze wurde die Aktie mit 33,18 Euro gehandelt und war damit so teuer wie noch nie. Eine hohe Nachfrage aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie hatte dem Maschinenbauer weiter gute Geschäfte beschert. Auch Evonik und Hugo Boss notierten nach Vorlage ihrer Bilanzen als Favoriten im Index der mittelgroßen Werte.
DRÄGER DÄMPFT GEWINNAUSSICHTEN
Im TecDax waren Drägerwerk nach Zahlen mit minus 2,40 Prozent einer der größten Verlierer. Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller hat die Margenerwartungen etwas gedämpft. Nemetschek legten nach einem Gewinnanstieg im dritten Quartal um eineinhalb Prozent zu./tav/ag
Erst am Vortag hatte der Dax in der Hoffnung auf eine anhaltende Geldschwemme aus den USA bei 9.070 Punkten einen neuen Höchststand markiert. Tatsächlich bleiben die Geldschleusen der US-Notenbank vorerst weiter geöffnet, und die US-Notenbank macht wie von den meisten Beobachtern erwartet zunächst keine Abstriche an ihren milliardenschweren Anleihekäufen. Die obersten Währungshüter der USA wollen 'mehr Belege' für eine Erholung der Wirtschaft abwarten, bevor sie mit dem sogenannten 'Tapering' beginnen. Börsianer hatten an der Erklärung der Fed aber vor allem kritisiert, dass sie die Finanzmärkte im Unklaren über einen möglichen Richtungswechsel gelassen habe.
EXPERTE: 'BUY THE RUMORS, SELL THE FACTS'
'Was wir jetzt an den Märkten erleben, ist das klassische 'Buy the rumors, sell the facts'', sagte Marktanalyst Jens Klatt von DailyFX. Die Aussicht auf mehr Liquidität durch eine verzögerte Rückfuhr der Anleihekäufe ('Tapering') seitens der Fed bis ins Jahr 2014 hinein habe den Dax in den vergangenen zwei Wochen von einem Rekord zum nächsten geführt. Mehr hätten die Geldpolitiker nun nicht bestätigt, allerdings auch nicht weniger. Somit würden erst einmal Gewinne mitgenommen.
Unterdessen geht in Deutschland die Berichtssaison mit vollem Schwung weiter.Im Dax knickthen die am Morgen noch festen Bayer-Aktien
Auch Lufthansa
ANALYSTENSTUDIEN BEWEGEN
Darüber hinaus bewegten im Dax noch einige Analystenstimmen. Mit mehr als dreieinhalb Prozent Minus waren Deutsche Börse
Im MDax sackten die Papiere von Wacker Chemie
DRÄGER DÄMPFT GEWINNAUSSICHTEN
Im TecDax waren Drägerwerk