FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit moderaten Verlusten haben sich deutsche Standardaktien vor der US-Leitzinsentscheidung am Mittwoch präsentiert. Technologiewerte verzeichneten tendenziell größere Abgaben. Die amerikanische Notenbank Fed dürfte zum zweiten Mal nach der weltweiten Finanzkrise ihren Leitzins anheben. Ein Zinsschritt gilt am Markt aber als eingepreist. Aus Expertensicht ist es deshalb auch viel interessanter, welchen Kurs die Fed im kommenden Jahr fährt.
Der Dax (DAX) notierte am späten Vormittag 0,27 Prozent tiefer bei 11 253,84 Punkten. Tags zuvor hatten die Anleger nach einem ruhigen Wochenauftakt nochmals zugegriffen und den deutschen Leitindex mit 11 300 Punkten auf einen weiteren Höchststand seit einem Jahr getrieben. Seit dem Zwischentief bei rund 10 400 Punkten Anfang des Monats gewann der Dax damit gut 8,5 Prozent.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte verlor 0,22 Prozent auf 21 720,58 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,87 Prozent auf 1734,86 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone sank um 0,53 Prozent auf 3219,48 Zähler.
PFANDBRIEFBANK BRECHEN EIN
Unter den Einzelwerten standen vor allem die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank (4:PBBG) im Anlegerfokus. Sorgen um eine mögliche Haftung für Altlasten der Hypo Real Estate (HRE) ließen die Aktien des Instituts um mehr als 8 Prozent einbrechen. Die Rechtsnachfolgerin der HRE muss möglicherweise für Verluste von umgerechnet 134 Millionen Euro durch ausgelagerte HRE-Kredite haften. Equinet-Analyst Philipp Häßler sprach von einer klar negativen Überraschung, die zu einer Kürzung der regulären Dividende und einem Wegfall der erwarteten Sonderausschüttung führen könnte.
Die Aurubis-Papiere (4:NAFG) fielen um mehr als 1 Prozent. Der Kupferhersteller rechnet nach einem schwachen Geschäftsjahr trotz hoher Unsicherheiten wieder mit mehr Schwung. Im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 soll der Gewinn vor Steuern "deutlich" zulegen. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr sackte das operative Ergebnis vor Steuern um 38 Prozent ab. Der Umsatz fiel wegen niedrigerer Kupferpreise um 14 Prozent.