FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um die Weltwirtschaft haben am Montag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt nach dessen jüngster Erholung wieder getrübt. Auf dem Treffen der G20-Staaten habe es keinen Durchbruch mit Blick auf eine Ankurbelung der Konjunktur gegeben, sagte Markus Huber, Händler für den Broker City of London Markets. Der deutsche Leitindex Dax (DAX) fiel bis zum Mittag um 1,62 Prozent auf 9359,54 Punkte.
Der MDax (MDAX) für die Aktien mittelgroßer Unternehmen büßte 0,40 Prozent auf 19 125,35 Zähler ein und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank um 1,56 Prozent auf 1578,70 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel um mehr als 1 Prozent.
Damit setzt sich die Unsicherheit an der Börse fort. Der deutsche Leitindex Dax hatte sich zwar in der vergangenen Woche weiter erholt. Der Februar dürfte aber mit einem Minus von bisher mehr als 4 Prozent der dritte Verlustmonat in Folge werden.
ÖLPREISE BLEIBEN IM BLICK
Neben Konjunktursorgen schwebt einem Händler zufolge die Furcht vor einem erneuten Ölpreisverfall über dem Aktienmarkt. Eine gewisse Erholung der arg gebeutelten Ölpreise hatte sich zuletzt positiv ausgewirkt. Zum Wochenauftakt waren die Ölpreise vergleichsweise wenig bewegt.
Die Hoffnung auf weitere geldpolitische Konjunkturstimuli durch die Europäische Zentralbank (EZB) infolge gefallener Verbraucherpreise sowie eine Senkung des Mindestreservesatzes durch die chinesische Notenbank halfen dem Dax nicht nachhaltig auf die Beine. So hatten schon die G20-Länder auf ihrem Treffen geäußert: "Die Geldpolitik allein kann nicht zu ausgewogenem Wachstum führen."
ATOM-KOMMISSION BRAUCHT MEHR ZEIT - EON UND RWE FALLEN
Die fortgesetzte Unsicherheit mit Blick für den Atomausstieg lastete auf den Aktien von Eon (ETR:EOAN) und RWE (XETRA:RWEG). Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission braucht im Ringen um eine Lösung zur Finanzierung des Atomausstiegs mehr Zeit. Die Papiere von Eon fielen um mehr als 1 Prozent. Für die Anteilsscheine von RWE ging es um fast 2 Prozent nach unten.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) erklommen hingegen nach einem Analystenkommentar mit einem Plus von 2 Prozent die Dax-Spitze. Stuart Pearson (L:PSON) von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas hält es für möglich, dass die Kosten im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal geringer ausfallen könnten als gemeinhin befürchtet.
ÜBERNAHMEFANTASIE TREIBT MANZ AN
Übernahmefantasie verlieh den Anteilsscheinen von Manz (XETRA:M5ZG) Rückenwind. Sie verteuerten sich um knapp 13 Prozent. Der chinesische Mischkonzern Shanghai Electric Group will bei dem kriselnden Maschinenbauer einsteigen.
Die im TecDax notierten Papiere des IT-Dienstleisters QSC (XETRA:QSCG) und des Softwareunternehmens RIB Software (XETRA:RIB) gerieten nach der Vorlage von Geschäftszahlen unter Druck.