FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine verhalten freundliche Stimmung hat sich am Montag am deutschen Aktienmarkt durchgesetzt. Nach den hohen Kursverlusten in der vergangenen Woche erholte sich der Dax (DAX) am Vormittag um 0,58 Prozent auf 11 955,63 Punkte. Auch in Asien hatten die Börsenbarometer nach anfänglichen Verlusten zum Teil wieder ins Plus gedreht.
"Wenn jeder weiter fallende Kurse erwartet, kommt es an der Börse oft genau andersherum", sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Das sei auch der Strohhalm, an den sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt nun klammerten. Sollte sich der Dax auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren, könnten wieder Käufer angelockt werden.
Die Analysten vom Börsenmagazin Index Radar nannten die Stabilisierung "bestenfalls eine Pause im Abwärtstrend". Der Dax habe auch nach dem jüngsten Einbruch noch immer Potenzial nach unten und dürfte voraussichtlich noch bis auf 11 400 Punkte nachgeben.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China schwebt weiter wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex aus Furcht vor den Folgen eines weltweiten Handelskonflikts die Talfahrt beschleunigt und war zeitweise auf den tiefsten Stand seit Februar 2017 gefallen. In der vergangenen Woche betrug der Verlust gut 4 Prozent.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg am Montagmorgen um 0,56 Prozent auf 25 344,43 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) legte um 0,27 Prozent auf 2562,33 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 0,42 Prozent auf 3311,83 Zähler vor.
Im Dax stiegen HeidelbergCement-Aktien (4:HEIG) um 1,4 Prozent. Die Societe Generale (PA:SOGN) und JPMorgan (NYSE:JPM) haben die Kursziele für die Aktien des Zementherstellers erhöht.
Papiere der Commerzbank (4:CBKG) verteuerten sich um 0,7 Prozent, gestützt von einer Hochstufung von "Hold" auf "Buy" durch das Bankhaus Metzler. Aussagen der Commerzbank zu den Zielen 2018 nannte ein Händler derweil "unpräzise" und daher aus Marktsicht nur schwer einzuschätzen. Die Commerzbank will den Überschuss in diesem Jahr "signifikant" erhöhe.
Evotec-Papiere (4:EVTG) verteuerten sich um 4,2 Prozent. Der Wirkstoffentwickler will mit dem Einsatz einer Lösung namens Indigo die klinische Reife von Wirkstoffkandidaten beschleunigen.
RIB Software (4:RIB) erholten sich mit 3,3 Prozent ein wenig vom Kurseinbruch vom Freitag, als die Aktie des Software-Entwicklers für die Baubranche um mehr als 20 Prozent eingebrochen war. Eine Abstufung auf "Reduzieren" durch die Bank HSBC drückte die Papiere des Medizintechnikherstellers Drägerwerk (4:DRWG_p) um 8,2 Prozent nach unten.
Im Nebenwerte-Index SDax stiegen die Papiere des in einen Bilanzskandal verwickelten Möbelhändlers Steinhoff (22:SNHJ) um 4,6 Prozent. Allerdings waren sie alleine seit Anfang März um 45 Prozent eingebrochen.