Investing.com - Neuer Optimismus auf eine Beilegung der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China lässt den Dax kurz vor Börsenbeginn in Frankfurt steigen. Auch die neuesten Entwicklungen im Brexit-Drama sorgen für Erleichterung bei Dax-Anlegern.
Der Terminkontrakt des deutschen Leitindex (Dax-Future) wird gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in Frankfurt 0,44 Prozent im Plus bei 12.227 Zählern gehandelt. Gestern schloss der Dax 0,58 Prozent höher auf 12.164,20 Punkten.
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,46 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,29 Prozent höher gehandelt, der spanische IBEX 35-Future gewinnt 0,23 Prozent.
US-Präsident Donald Trump schürte gestern die Hoffnung auf ein begrenztes Handelsabkommen mit China, als er sagte, die Verhandlungen seien „sehr, sehr gut“ gelaufen.
"Wir werden sie (die China-Delegation) morgen sehen, genau hier, und es läuft sehr, sehr gut“, sagte er.
Einige Stunden zuvor hatte Trump bereits angekündigt, dass er sich mit dem chinesische Vize-Premier und Chefunterhändler Liu He am Freitag im Weißen Haus treffen werde, welches um 20.45 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnen soll. Das gab der Wall Street einen positiven Schub, die mit kräftigen Gewinnen aus dem Handel ging. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,57 Prozent, der S&P 500 mit 0,64 Prozent und der Nasdaq 100 mit 0,65 Prozent. Nachbörslich ging es noch weiter nach oben.
"Ein Interimsabkommen zwischen den USA und China liegt trotz des Blacklistings weiterer chinesischer Unternehmen in den USA auf dem Tisch", erklärte die Danske Bank in einer Morgennotiz. Ein solcher Deal werde aller Voraussicht nach darin bestehen, dass China mehr landwirtschaftliche Produkte kauft und die USA die Zollerhöhung aussetzen.
Ohne eine Art von Deal zwischen den USA und China an diesem Freitag würde der US-Zollsatz auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar am Dienstag von 25 auf 30 Prozent steigen. Ein weiterer Teil der Zölle kommt am 15. Dezember. Dann werden 15 Prozent auf weitere Güter aus China im Wert von rund 160 Milliarden Dollar fällig. Das dürfte dann insbesondere den US-Konsumenten treffen.
Positive Impulse für den DAX dürften auch von der Brexit-Front kommen. Am Donnerstag gaben die Premierminister des Vereinigten Königreichs und Irlands eine gemeinsame Erklärung ab, in der es heißt, dass sie einen möglichen Weg zu einem Brexit-Deal sehen.
"Der Premierminister (Johnson) und Taoiseach (Varadkar) haben eine ausführliche und konstruktive Diskussion geführt", heißt es in der Stellungnahme.
"Beide glauben weiterhin, dass ein Deal im Interesse aller liegt. Sie waren sich einig, dass sie einen Weg zu einem möglichen Deal sehen."
Varadkar fügte hinzu, dass er "absolut überzeugt" sei, dass bis Ende Oktober, wenn das Vereinigte Königreich voraussichtlich aus der Europäischen Union austreten wird, eine Einigung erzielt werden könne.
Neben den Reden von EZB-Vizechef de Guindos und FOMC-Mitglied Kashkari steht heute nur das von der Uni-Michigan erhobene Verbrauchervertrauen im Wirtschaftskalender.