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AKTIEN IM FOKUS: Trumps Wahlsieg treibt Tesla und Trump Media vorbörslich hoch

Veröffentlicht am 06.11.2024, 14:18
Aktualisiert 06.11.2024, 14:30
TSLA
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NEW YORK (dpa-AFX) - Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat den Aktien von Tesla (NASDAQ:TSLA) und insbesondere denen des noch jungen Unternehmens Trump Media & Technology Group (TMTG) am Mittwoch kräftigen Rückenwind beschert. Vor dem Börsenstart in den USA legten die Papiere des Elektro-Autobauers zuletzt um 12,5 Prozent zu auf knapp 283 US-Dollar. Im Hauptgeschäft wäre dies der höchste Kurs seit Mitte 2023. Tesla würde damit zugleich einer Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar wieder näher kommen.

Die Anteile der Trump Media sprangen vorbörslich um fast 37 Prozent auf 46,40 Dollar hoch, womit sie zurück wären auf dem Stand von Ende Oktober. Bis zum Rekordhoch Ende März bei etwas über 79 Dollar ist es aber noch weit.

Tesla gehört zwar zu den sogenannten "Big-Techs", zu denen der Republikaner Trump "ein schwierigeres Verhältnis" hat, wie Analyst Sören Hettler von der DZ Bank schreibt, doch die Aktie des Elektro-Autobauers ficht das nicht an. Denn Tesla-Gründer und -Chef Elon Musk stand im Wahlkampf eng an der Seite von Trump. Musk hatte Stunden bevor Klarheit über den Wahlsieg herrschte auf seiner Plattform X gepostet: "Spiel, Satz und Sieg."

Maurizio Porfiri, Chief Investment Officer beim Schweizer Wertpapierhaus Maverix Securities, ist zudem nicht ganz so pessimistisch gestimmt wie die DZ Bank für die US-Tech-Branche auch im Allgemeinen. "Vor allem Unternehmen im Software- und Hardwarebereich dürften profitieren", erwartet er. Geringere Steuern und erleichterte Übernahmen dürften ihm zufolge das Wachstum fördern. "Die US-Mega-Caps stehen weniger unter regulatorischen Druck. Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) dürften laut Porfiri außerdem vorangetrieben werden, da Trump ein starker Befürworter technologischer Innovation sei und diese gezielt fördern wolle.

Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel sagte zu Tesla: "Trump hat im Wahlkampf einen auf 'Best Buddies' mit Elon Musk gemacht und starke Unterstützung von ihm gehabt. Tesla sollte von Trumps Wahlsieg und insbesondere einem möglichen 'Republican Sweep' profitieren", erwartet er. In einem solchen Szenario stellen die Republikaner nicht nur den Präsidenten, sondern gewinnen auch die Mehrheit im Senat und dem Repräsentantenhaus.

"Tesla dürfte indirekt über den politischen Einfluss des Gründers und Chefs Elon Musk zu den zukünftigen Gewinnern gehören", sagte auch Aktienexperte Andreas Lipkow. Er erwartet, dass nun das Thema Robotaxis in den USA an Dynamik gewinnen könnte. Trump Media unterdessen könnte nach den Worten Lipkows "zukünftig als Sprachrohr des neuen US-Präsidenten positioniert werden und entsprechende Marketingaufmerksamkeit bekommen."

Die Geschichte dieses Unternehmens ist ähnlich aufsehenerregend wie nun die Rückkehr seines umstrittenen Gründers als nächster US-Präsident. Denn der Gründung von TMTG vorausgegangen war der Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol im Januar 2021, in dem die Abstimmung des damaligen neuen US-Präsidenten Joe Biden ratifiziert wurde. Auslöser für die Wut der Trump-Anhänger war dessen Verschwörungserzählung über die angeblich gestohlene Präsidentschaftswahl 2020. Trump, der seine politischen Ansichten damals vor allem über Twitter (heute X) kundgetan hatte, wurde anschließend von diesem Messenger-Dienst gesperrt, aber auch von Facebook und Instagram.

Trump reagierte darauf mit der Gründung eines eigenen Netzwerks, mit Truth Media, dessen Mutterkonzern ist die TMTG ist. Diese wurde 2024 mit der Unternehmenshülle Digital World Acquisition Corp fusioniert und konnte so als SPAC im März an die Börse gehen. Das ermöglichte es dem Unternehmen, noch vor der Aufnahme des tatsächlichen Geschäfts zunächst Kapital über einen eigenen Börsengang einzusammeln.

Rasch legte die Aktie auf einen Höchststand von 79,38 Dollar zu, doch seither ging es überwiegend abwärts. Im September wurde bei 11,75 Dollar ein Rekordtief erreicht, denn Anleger hatten zunehmend befürchtet, dass sich Trump nach dem Ende der vorgeschriebenen sechsmonatigen Haltefrist nach dem SPAC-Börsengang von Teilen seiner Aktien trennen könnte. Nachdem er diese Sorgen zerstreuen konnte, legte sie nach und nach zu.

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